P3. Engelhardt/Edwards P1. Rast/Mamerow P2. Lunardi/Martin
© ADAC | Zoom

GT Masters Nürburgring: Mamerow siegt mit Rast im Audi R8 knapp vor BMW Alpina und Porsche 911

(Speed-Magazin) Der Regen am Nürburgring hat die sowieso schon spannende ADAC GT Masters Series noch mehr aufgemischt! Nachdem der Start im Regen hinter dem Safety Car einigermassen geschafft war, begann das Pokern für die 40 Piloten: Beim Pflichtboxenstop auf Slick Reifen wechseln, oder doch die Regenreifen drauf lassen? Am besten meisterten Rene Rast und Christian Mamerow das Spiel. Das Duo im Audi R8 LMS Ultra dominierte das Renngeschehen am Nürburgring und siegte vor dem BMW Alpina von Dino Lunardi und Maxime Martin. Mit dem Porsche-Duo von Christian Engelhardt und Sean Edwards schafften wieder drei verschiedende Hersteller den Sprung aufs Podest der ADAC GT Masters!

Regen und ein grauer Himmel begrüsste heute Mittag die ADAC GT Masters zum vierten Rennwochenende der Saison 2012. Der Regen und vor allem die andauernd schlechte Wetterprognose führten zu einem Start hinter dem Safety Car. Nach erst 5 Minuten fuhr das Safety Car von der Strecke und das Rennen wurde freigegeben. Rene Rast, der zur Zeit im Porsche Mobil1 Supercup und Porsche Carrera Cup führt, war mit seinem zweiten Startplatz sichtlich unzufrieden. Aussenherum schnappte sich Rast im Audi R8 LMS Ultra gleich zu Beginn die Führung vom Doppelpolesitter Sebastian Asch im Mercedes-Benz SLS. Von da an ging es nur noch weiter nach vorn. Runde um Runde baute Rast seine Führung aus, während es hinter ihm heiss zur Sache ging. Während Asch sich auf Platz 2 stark behaupten konnte, hatte die von P3 gestartete Claudia Hürtgen mit ihrem Schubert BMW Z4 stark zu kämpfen. Schon in der ersten Rennrunde konnten Diego Alessi in der Callaway Corvette und Christiaan Frankenhout im SLS Hürgten überholen. Momente später schnappte sich erst Christian Engelhardt im Porsche, dann auch Mario Farnbacher im neuen Porsche, sowie Diego Lunardi im Alpina die Plätze vom BMW Z4.

BMW Z4 Fahrerin Claudia Hürgten im Porsche-Sandwich
BMW Z4 Fahrerin Claudia Hürgten im Porsche-Sandwich
© ADAC
Für Engelhardt war mit Platz 5 aber noch längst nichts gegessen. In der 7. Runde ging er an der Corvette von Alessi vorbei. Das Duo von Farnbacher und Lunardi schlossen sich diesem Überholmanöver gleich an, und so blieb Alessi nach Runde 7 nur noch Platz 7. Allerdings machte Alessi kurz später wieder einen Platz gut, aufgrund der Stop&Go Strafe für Farnbacher. Das von Ferrari auf Porsche gewechselte Team bekam wegen einer nicht korrekten Start Position hinter dem Safety Car eine Strafe aufgebrummt.

Als das Boxenstop Fenster öffnete hatten sich die Regenwolken über dem Nürburgring noch nicht ganz geschlossen. Jedoch trocknete die Ideallinie langsam ab. Fahrer und Teams warteten erstmal ab, manche machten einen Regentanz und manchte hofften ihre Slick Reifen aufziehen zu können. Kurz vor seinem Boxenstop in der 31. Minute verlor Engelhardt seinen 4. Platz an Lunardi im Alpina. Beim Fahrerwechsel von Engelhardt an Sean Edwards entschied sich Schütz Motorsport die Regenreifen nicht zu wechseln.

GT Masters Rennen 1 Start am Nürburgring
GT Masters Rennen 1 Start am Nürburgring
© ADAC
Als Andreas Wirth die Callaway Corvette an Heinz-Harald Frentzen übergab, wurden gleichzeitig Slickreifen aufgezogen. Diesen Reifenpoker folgten einige Teams. An der Spitze entschieden sich Rast und Mamerow allerdings die Regenreifen zu behalten. Am meisten gepokert hatte das MS Racing Team. Als Asch seinen SLS an die Box zum Wechsel fuhr lag er auf Platz 2. Allerdings tat er dies 8 Sekunden nachdem das Boxenstopfenster geschlossen hatte. Asch übergab an Maxi Götz und holte sich gleichzeitig Slick Reifen, was ihm als Bonus eine spätere Zeitstrafe für den zu späten Boxenstop einbrachte. Eine Drive Through Strafe gab es auch für den Aston Martin Fahrer Kristian Poulsen. Beim versuchten Überholmanöver zwang Poulsen den Corvette Fahrer Alessi mit einer Berührung zum Dreher.

Als Götz seine Strafe antrat führte Mamerow im Audi R8 7.7 Sekunden vor Maxime Martin im BMW Alpina und 9.6 Sekunden vor dem Porsche Fahrer Sean Edwards. Als Lunardi an die Box fuhr hatte sich das BMW Alpina Team ebenfalls entschieden die Regenreifen nicht zu wechseln. Runde um Runde wurde der Regen weniger, die Strecke trocknete ab und der Vorsprung von Mamerow schmelzte jede Runde etwas mehr. Mit noch 10 Minuten auf der Uhr entschieden sich die Nürburgring Wetterfrösche allerdings wieder um, und liessen es wiedern regnen. Das gefiel den Fahrern mit Slickreifen gar nicht. So beendete Frentzen das Rennen mit einem Dreher in der NGK-Schikane frühzeitig - im Kiesbett.

Mamerow holt den ersten Audi R8 siegt in der Saison 2012
Mamerow holt den ersten Audi R8 siegt in der Saison 2012
© ADAC
Als der Führende Mamerow das Start-Ziel zum vorletzten Mal überquert, hat er nur noch einen Vorsprung von 0.758 Sekunden auf den Alpina von Martin und 1.327 Sekunden auf den Porsche von Edwards. Während der 3,618 km schaffte es Mamerow wieder eine sichere Lücke herauszufahren, währenddessen konnte sich aber Edwards an Martin heranarbeiten. Ausgangs der Coca-Cola Kurve probiert Edwards sein Glück und setzt sich neben dem giftgrünen Alpina. Sie überqueren die Zielline mit einem äusserst knappen Unterschied von nur 0.014 Sekunden. Mamerow holt den ersten ADAC GT Masters Sieg für den neuen Audi R8 LMS Ultra 1.628 Sekunden vor Martin. Edwards wurde Dritter, vor dem Mercedes SLS von Christiaan Frankenhout und Kenneth Heyer, sowie Lance David Arnold und Alexandros Margaritis.
Die Polesitter Asch und Götz retten nach der Strafe einen siebten Platz vor zwei weiteren SLS Duos. Dominik Baumann und Harald Proczyk belegten Platz 8 vor Andreas Simonsen und Maximilian Buhk. Mario Farnbacher und Niclas Kentenich holen nach der Strafe und einer Aufholjagd von P23 den letzten Punkt als Zehnter.

Für Nicolas Verdonck und Jesse Krohn war das Rennen schon nach der 1. Rennrunde vorbei. In der letzten Kurve drehte Krohn den weissen Ford GT ins Kiesbet. Auch die Lamborghini Fahrer Oleg Petrishin und Korbinian Baier sahen das Ziel nach einem Dreher nicht. Für die Stuck Brüder ging es nach dem gestrigen Motorschaden heute vom 40. und letzten Startplatz los. Im Aston Martin sahen Johannes Stuck und Ferdinand Stuck das Ziel als 15.!

Trotz dem heutigen 33.Platz führen Alessi / Keilwitz in der Meisterschaft weiter vor Lunardi / Martin und Asch / Götz. Das Deutsche Duo startet beim Rennen morgen (ab 12:15 Uhr bei Kabel1) wieder von der Pole Position.

Jackie Weiss