Erster ADAC GT Masters-Sieg in Zandvoort
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ADAC GT Masters: Daniel Keilwitz - "Unerwartet an der Tabellenspitze"

(Speed Magazin) Premierensieg und Tabellenführung: Nach dem Auslandsgastspiel des ADAC GT Masters im niederländischen Zandvoort haben Daniel Keilwitz (22, Villingen) und Teamkollege Diego Alessi (40, I) gleich doppelten Grund zum Jubeln. Als Tabellenführer der "Liga der Supersportwagen" reisen der FIA GT3-Europameister von 2010 und sein italienischer Teamkollege mit ihrer Corvette Z06 von Callaway Competition zum nächsten Rennen auf dem Sachsenring (08. bis 10. Juni). Im Interview mit dem ADAC-Motorsport erklärt Keilwitz die Stärken der Corvette und was er beim Rennen auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn in Sachsen erwartet. 

US-Dampfhammer: Die Callaway-Corvette
US-Dampfhammer: Die Callaway-Corvette
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Nach Ihrem Premierensieg im ADAC GT Masters und der Tabellenführung müssen Sie mit dem Saisonstart sehr zufrieden sein?
Daniel Keilwitz: "Es fühlt sich gut an, an der Tabellenspitze zu stehen. Allerdings ist es auch ein wenig überraschend für uns, dass wir so weit vorn mit dabei sind. Wir hätten nicht erwartet, dass wir in Zandvoort so schnell sind, und waren überrascht von dem Ergebnis. Zandvoort ist eigentlich eine Strecke, die Fahrzeuge mit einer guten Aerodynamik favorisiert, und die Stärken der Corvette liegen eher bei dem sehr guten Motor und auf der Bremse. Dennoch ging es in Zandvoort sehr gut und wesentlich besser als erwartet."

Callaway Competition hat die Corvette für die Saison 2012 überarbeitet. Wie machen sich die Modifikationen bemerkbar?
Daniel Keilwitz: "Das Auto ist durch die Änderungen am Fahrwerk besser ausbalanciert und gibt dem Fahrer im Grenzbereich etwas mehr Spielraum. Dazu ist der Motor sehr gut. Ich war erst sehr skeptisch, denn der Motor hat weniger Hubraum, und so auch ein
Alessi und Keilwitz sind Tabellenführer
Alessi und Keilwitz sind Tabellenführer
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geringeres Drehmoment. Allerdings bin ich positiv überrascht, denn wir haben ein breiter nutzbares Drehzahlband und in Zandvoort hat der neue Motor bewiesen, wie gut er ist."

Sie fahren im dritten Jahr im Callaway-Team, inwieweit beeinflussen Sie dort auch die Fahrzeugentwicklung?
Daniel Keilwitz: "Es werden grundsätzlich immer die Meinungen von allen Fahrern berücksichtigt, also auch von meinem Teamkollegen Diego Alessi oder Heinz-Harald Frentzen. Manche Dinge, auf die ich keinen so großen Wert lege, sind dafür für andere Fahrer wichtig. Wir sehen uns als Team und erarbeiten das gemeinsam. Beim ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring habe ich mir die Corvette mit drei Werksfahrern von Corvette Racing geteilt, auch deren Eindrücke fließen in die Weiterentwicklung der Corvette mit ein. Ich bin dann allerdings meistens derjenige, der die Änderungen zuerst auf der Rennstrecke ausprobiert."

Ihr Teamkollege Diego Alessi war in Zandvoort in Topform und startete erstmals von der Pole Position. Was macht ihn in dieser Saison so stark?
Erster ADAC GT Masters-Sieg in Zandvoort
Erster ADAC GT Masters-Sieg in Zandvoort
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Daniel Keilwitz: "Diego ist ein sehr schneller Fahrer und das neue Auto liegt ihm sehr gut. Die neue Corvette erfordert einen etwas anderen Fahrstil, das kommt ihm sehr entgegen."

Wie sind Ihre Erwartungen für das nächste Rennen auf dem Sachsenring?
Daniel Keilwitz: "Auf dem Sachsenring waren in der Vergangenheit immer die Sportwagen mit Mittelmotor stark. Ich sehe daher auch in diesem Jahr Audi, Ferrari, Lamborghini oder auch den Ford GT in der Favoritenrolle. Nachdem wir in Zandvoort sehr gut unterwegs waren, denke ich, dass es auch auf dem Sachsenring gut klappen wird, und hoffe, dass wir ein Ergebnis in den Top-Fünf erzielen können. Wir haben auch viel aus unseren Fehlern im vergangenen Jahr gelernt. Anstatt Gewaltaktionen zu riskieren, warten wir nun lieber erst einmal ab. Mit dieser Taktik sind wir bisher gut gefahren. Beim Saisonstart in Oschersleben sind wir mit dieser Strategie auf das Podium gekommen und im zweiten Rennen in Zandvoort hat uns das einige Punkte und nicht zuletzt auch die Tabellenführung eingebracht. Auch am Sachsenring werden wir daher auch kein unnötiges Risiko eingehen und gehen lieber auf Nummer sicher."

ADAC / J Patric