Training für den Wettkampf an der Box
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VIDEO Formel 1 GP Australien 2017: Mercedes F1 Team Feature der Woche - Boxenstopp-Recken

(Speed-Magazin.de) Es ist kein Geheimnis, dass die Fitness bei Formel 1-Fahrern eine wichtige Rolle einnimmt. Die Männer im Cockpit gehören zu den am besten trainierten Athleten der Welt. Ihre Körper sind auf Ausdauer und Kraft trainiert. Aber wie sieht es mit der Fitness des Rennteams aus, auf das sie sich verlassen?

Boxenstopps unter 2,5 Sekunden gehören mittlerweile eher zum Alltag als zur Ausnahme. Aus diesem Grund kann der kleinste Fehlgriff bei einem Reifenwechsel den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage auf der Strecke ausmachen. Geschwindigkeit und allen voran Zuverlässigkeit sind absolut entscheidend. Deshalb hat die Boxencrew von Mercedes-AMG Petronas Motorsport im Winter hart trainiert, um sich auf die neue Saison vorzubereiten.

Dabei haben sie in den Wintermonaten nicht nur an ihren üblichen Fähigkeiten und Abläufen gefeilt, obwohl das natürlich auch zu ihrer Vorbereitung zählte. Seit diesem Jahr arbeiten die Jungs auch mit einem neuen Personal Trainer zusammen, der sich um ihre Gesundheit, Kondition und Fitness kümmert.

Gearbeitet wird dabei an der Ergonomie und den Körperbewegungen. Jedes Crewmitglied besitzt nun ein speziell auf sich und die eigene Rolle beim Boxenstopp zugeschnittenes Programm. Egal ob er den Wagenheber betätigt oder mit den neuen, breiteren Pirelli-Reifen für 2017 umgehen muss. Es mussten also nicht nur die Fahrer für die Herausforderungen der neuen F1-Biester ihre Muskeln trainieren...

Das Hauptaugenmerk lag im Winter natürlich auf der großen Herausforderung, mit den neuen, größeren und schwereren Reifen umzugehen. So sind die Hinterreifen beispielsweise ganze 80 mm breiter und wiegen 1,8 kg mehr. Die Vorderreifen sind immerhin noch 60 mm breiter und wiegen jeweils 0,8 kg mehr.

Während das höhere Gewicht für sich alleine betrachtet noch keine so große Sache ist, ist es in Kombination mit den größeren Dimensionen alles andere als einfach, besonders wenn es darum geht, die Reifen für einen Reifenstopp in Stellung zu bringen. Die Reifenstapel sind jetzt durch die größere Breite auch höher. Im Verlauf eines Rennwochenendes addiert sich all das schnell auf.

Durch Training, Fitnesstraining (und noch mehr Training!) wird die Crew ihre Arbeit bis zum ersten Boxenstopp in Melbourne zu einer Kunst verfeinert haben. Das macht sie zu den Besten auf diesem Gebiet. Dafür müssen sie jedoch hart schuften.

In ihrem neuen Programm trainieren die Jungs in diesem Jahr bis zu fünf Mal pro Woche. Sie kommen sogar an ihren freien Tagen in die Fabrik. In diesen sieben Tagen sind drei getrennte Boxenstopp-Übungs-Sessions angesetzt. Hinter der Mannschaft liegt also ein harter Winter. Bislang haben sie in diesem Jahr in der Fabrik fast 300 Boxenstopp-Übungen absolviert.

Das Training geht dabei aber weit über die reine Konzentration auf den Boxenstopp hinaus. Jeder hat ein auf sich zugeschnittenes Fitnessprogramm, auf das er via App zugreifen kann. So können sie sich einloggen, ihre Fortschritte ansehen und ihre Ergebnisse mit ihren Teamkollegen vergleichen. Nichts geht über ein bisschen gesunden Wettkampf!

Die Jungs müssen echte Kämpfer sein, um ihre Topform zu erreichen - und sie wissen, wie entscheidend die Fitness für die Performance ist. Es ist genauso wie bei den Fahrern. Jeder von ihnen muss in absoluter Bestform sein, wenn er an jedem Rennwochenende 100% für seine Teamkollegen geben möchte. Übung macht den Meister. Und 2017 ist nichts weniger als Perfektion gefragt, wenn man Rennen gewinnen möchte.

Jetzt geht es auf nach Melbourne. Wer ebenfalls dort ist, sollte auf die Jungs achten, die am Strand von St. Kilda oder dem Ufer des Yarra River entlangjoggen. Die Konzentration nimmt kein Ende. Die harte Arbeit hört nie auf...

Daimler / DW