Sieht man rot bei Ferraris Fahrerkader?
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Formel 1 Vettel vs Leclerc: Wetten stehen 50 zu 50 beim GP Deutschland in Hockenheim

(Speed-Magazin.de / Thema: Ferrari Fahrerkader) Sebastian Vettel gilt zweifelsohne als einer der besten Fahrer der Formel-1-Geschichte. Viermal wurde der Heppenheimer Formel-1 Weltmeister. Bei Red Bull F1 fuhr er die Konkurrenz zwischen 2010 und 2013 in Grund und Boden. Doch seitdem scheint der Stern von Vettel immer weiter zu verblassen. Schon sein letztes Jahr beim österreichischen Red Bull Fomel 1 Team war mehr als durchwachsen. Ohne Saisonsieg verabschiedete sich Sebastian Vettel als Fünfter in der Fahrerwertung in Richtung Ferrari. War es eine Entscheidung, die sich als Missverständnis herausstellt? Vettel hat jedenfalls seinen Status als unantastbarer Superstar verloren. Und nun munkelt man bereits sogar über die Degradierung im eigenen Team zur Nummer zwei. Eine vorzeitige Trennung von der Scuderia am Saisonende ist für manch einen Fan nicht mehr undenkbar.

Charles Leclerc auf Überholspur vs. Sebastian Vettel 

Mit Sebastian Vettel hat sich der traditionsreiche Ferrari Formel-1 Stall eine ähnlich erfolgreiche Ära wie mit Michael Schumacher erhofft. Im fünften Jahr muss man allerdings feststellen dass man es nicht schafft an Mercedes vorbeizukommen. Das kann man Vettel zwar nicht ankreiden, doch auch er vermag dem Team eben nicht die notwendigen Impulse zu geben. Rang drei, Rang vier, zweimal Vizeweltmeister und jetzt nach knapp der Hälfte der laufenden F1 Saison 2019 auf dem vierten Platz in der Fahrerwertung. Ein Saisonsieg lässt immer noch auf sich warten. Die Schuld kann man am Fahrzeug suchen. Aber eben nicht nur. Man zweifelt an Vettels Einstellung und seine Fähigkeiten auf der Strecke, die anscheinend nicht mehr die eines Weltmeisters sind. 

Der junge Charles Leclerc gibt sich mit Nummer 2 bei Ferrari nicht zufrieden
Der junge Charles Leclerc gibt sich mit Nummer 2 bei Ferrari nicht zufrieden
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Mit Charles Leclerc hat Sebastian Vettel nun einen jungen Teamkollegen bei Ferrari bekommen, der eigentlich als klare Nummer zwei geholt wurde. Die Realität sieht jedoch anders aus. In der Fahrerwertung rangieren die beiden Ferrari-Piloten auf Augenhöhe und auch in vielen anderen Bereichen hat Leclerc den vierfachen Weltmeister längst ein- wenn nicht sogar überholt. Sollte Vettel so weitermachen wie zuletzt, wird Leclerc bald vorbeiziehen.

Viel Pech und Fehler

Vettel erlebte zu viele kapitale Aussetzer wie zuletzt in Silverstone, als er frontal in das Heck von Max Verstappen krachte. Am Ende holte Sebastian Vettel nur P16 im GP von England. Zum dritten Mal in Folge landete er hinter Ferrari Teamkollege Charles Leclerc. Es war nicht das einzige Pech in dieser F1 Saison: In Bahrain verlor er im Zweikampf mit Hamilton die Kontrolle über seinen Boliden, er landete auf P5. Noch schlimmer wurde es in Kanada: Vettel fährt zwar auf Platz eins über die Ziellinie, doch aufgrund einer Zeitstrafe zieht Lewis Hamilton am Grünen Tisch vorbei.

Zuvor kam Vettel von der Strecke ab und behinderte den Briten beim Zurückkehren regelwidrig. Als einen Tiefpunkt sah man seine Reaktion im Ziel an: Er stellte sein Auto ausserhalb des Parc fermé ab, ist nicht zu den Siegerinterviews erschienen und stellte dann auch noch die Platz-Schilder in der Boxengasse um. Die 1 von Hamilton nahm er an sich und verpasste dem Briten die 2. Kein guter Stil, aber passend zur Situation.

Ferrari-Abschied?

In einem Jahr läuft der Vertrag zwischen Sebastian Vettel und Ferrari aus. Man munkelt und spekuliert schon über einen vorzeitigen Rücktritt. Angeblich existiert eine Klausel, die ihm das Ende des Vertrags mit der Scuderia schon in der F1 2019 ermöglichen soll. Aber was kommt danach? Ein Wechsel zu Mercedes erscheint eher unwahrscheinlich. Eine Rückkehr zu Red Bull?  Intern zur Nummer zwei degradiert zu werden ist da noch das kleinste Problem des vierfachen Weltmeisters.

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Fred Schirn

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