Glock mit seinem Rennen zufrieden
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Formel 1 Südkorea 2012: Marussia beendet ein solides Rennen in Yeongam

(Speed-Magazin) Das Marussia F1 Team scheint sich derzeit in einem Form-Hoch zu befinden. Bereits in Singapur und Suzuka bemerkte man eine positive Tendenz. Diesen Schwung konnte man mit nach Yeongam nehmen, wo es den Anschein machte, dass Caterham nur aufgrund des KERS vor Timo Glock und Charles Pic bleiben konnte.

"Ich war am Start ziemlich aufgeregt, da ich sehen konnte, dass wir tatsächlich mit den Caterhams mithalten konnten", freute sich Timo Glock nach dem Rennen in Yeongam. "Ich hatte eine gute Chance in der Mitte des ersten Stints und konnte, wie schon in Suzuka, die Lücke nach vorne schließen. Danach sind wir das Risiko eingegangen noch einmal mit den superweichen Reifen zu fahren und ich wartete nur darauf, dass Heikki einen Fehler machte."

Glock wartete auf einen Fehler von Heikki Kovalainen

"Doch leider gab es keine Gelegenheit und auf den langen Geraden hatte er KERS, daher konnte ich ihn nicht überholen", fuhr der deutsche Formel-1-Pilot fort. "Ich war das erste Auto, dass eine blaue Flaggen gezeigt bekommen hat, was mich in der Schlussphase zurückgeworfen hat. Da unser letzter Stint sehr lang war und der rechte Vorderreifen nachließ, hatte ich Lenkungsprobleme und entschloss mich die letzten acht Runden das Auto nach Hause zu tragen."

Glock mit starker Performance in Yeongam
Glock mit starker Performance in Yeongam
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Die Strategie, sowie die Rundenzeiten seien gut und konstant gewesen, weshalb man mit dem Rennen zufrieden ist. "Auch die Boxencrew hat eine gute Arbeit geleistet. Ich hoffe, dass auf den kommenden Strecken der Effekt des KERS nicht so groß sein wird und wir weiterhin so gut mitkämpfen können."

"Der erste Teil des Rennens war sehr schwierig für mich, da ich aufgrund des Motorwechsels am Ende des Feldes starten musste", sagte der Franzose Charles Pic. "Ich steckte für eine Weile hinter den HRTs fest und habe einiges an Zeit verloren. Daher dauerte es nicht lange, bis die Caterhams außer Reichweite waren und es war schwierig dies wieder aufzuholen."

"Wenn man das gesamte Wochenende betrachtet bin ich sehr zufrieden mit meiner Qualifikation und unserer Geschwindigkeit im Rennen, vor allem im letzten Teil der Stints", erklärte der Formel-1-Rookie weiter. "Ich freue mich darauf mit Indien eine weitere neue Strecke kennenzulernen."

"Wir haben heute ein großartiges Rennen genossen, im wahrsten Sinne des Wortes", freute sich der Marussia F1-Teamchef John Booth über das Abschneiden seiner beiden Schützlinge. "Wie wir schon gestern gesagt haben, haben wir uns dazu entschieden eine etwas schlechtere Zeit im Qualifying hinzunehmen, damit wir im Rennen eine bessere Chance haben mit dem Caterham Autos zu kämpfen."

"Timo fuhr seine außergewöhnlich hohe Standardperformance und wir waren teilweise – auch erfreulicherweise – überrascht über seine Pace im ersten Stint", so Booth. "Wir hatten erwartet, dass wir etwas weiter weg wären, als wir es tatsächlich waren. Wir wussten, dass es die beste Möglichkeit war sich den zweiten Satz der superweichen Reifen für den letzten Stint aufzusparen, doch der zweite Stint hat für eine positive Überraschung gesorgt."

Außergewöhnlich hohe Standartperformance von Glock

Pic hing lange hinter den HRTs fest
Pic hing lange hinter den HRTs fest
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"Tatsächlich konnten wir mit den beiden Autos vor uns mithalten und ein vom Timing perfekter Boxenstopp auf die superweichen Reifen zwang Caterham auch zu einem Boxenstopp", fügte der Brite hinzu. "Dieser resultierte darin, dass wir gegen Kovalainen fuhren und ihn für einige Runden hart attackieren konnten, während wir hofften, ihn in der DRS Zone zu überholen. Es war klar, dass es für Charles ein schwieriges Rennen werden würde, da er aufgrund des Motorwechsels von hinten starten musste, was uns für ihn leid tut, da er gestern in der Qualifikation sehr gut gefahren ist."

"Hinter den HRT steckend und somit nicht in der Lage zu sein die richtige Reifentemperatur zu erreichen kam ihm, zusammen mit der niedrigen Streckentemperatur, teuer zu stehen. Doch trotz des vielen Verkehrs im letzten Stint hat er es geschafft eine gute Pace zu fahren. Es wurde schon häufig gesagt, doch heute wurde mal wieder demonstriert, wie sehr uns das Fehlen von KERS beeinträchtigt."

"Doch wir sind auch mit der gesamten Entwicklung dieser Saison zufrieden, denn wir wollten uns darauf konzentrieren vor allem die Aerodynamik dieses Jahr zu verbessern", sagte Booth. "Die Performance in den Sektoren zwei und drei zeigt uns, dass wir dabei auf einem sehr guten Weg sind."

Stephan Carls

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