Schmiergeldprozess: Gribkowsky - Ecclestone
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Formel 1 Skandal Sonder Gleichen: 44 Mio.Euro Bestechungsgeld von Bernie Ecclestone an Bayern LB - Geständnis von Ex-Vorstand Gribkowsky

(Speed Magazin) Speed-Magazin berichtete immer wieder über die seit langem laufenden straf- und steuerrechtlichen Ermittlungen der Bayern LB in Verbindung mit dem Boss der Formel 1 Bernie Ecclestone. Bayern LB Ex-Riskio Vorstand Gerhard Gribkowsky schwieg während des laufenden Strafprozesses zu den Vorwürfen der Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung in mehreren Fällen. Gribkowsky hielt sich bzgl. des Verkaufs des Aktienpakets der Formel 1 (das der Bayern LB gehörte) an die CVC bedeckt. Heute legte der Ex-Bayern LB Vorstand Gribkowsky nun das Geständnis ab, dass er von Bernie Ecclestone tatsächlich 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld erhielt.

Wir haben im Februar 2011 über die Affäre Bayern LB-Ecclestone geschrieben (siehe hier: Bernie Ecclestone ist heftig unter Beschuss), sowie nochmals im April 2011 (siehe hier: Formel 1 Boss Ecclestone im Kreuzfeuer der Staatsanwaltschaft wegen des F1-Anteile Verkaufs an die CVC).

Ex-Manager Gribkowsky gesteht Bestechung durch Ecclestone
Ex-Manager Gribkowsky gesteht Bestechung durch Ecclestone
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Der übliche Gelackmeierte in dem Wirtschafts-Skandal ist neben der Bayern LB der deutsche Steuerzahler, also der, der mit seinen Steuern den Staat dabei unterstützt, dass solche Skandale überhaupt möglich sind. Denn in diesem besonderen Fall sind es nicht nur die Ex-Vorstände der Staatsbank, sondern auch CSU-Politiker (CSU Finanzminister Fahrenschon musste der SPD Rede und Antwort stehen), die sich höchst unehrenhaft verhalten haben. Dass der Formel-1-Boss Bernie Ecclestone den Verkauf an die CVC Finanzinvest damit forcierte, dass er mit einer Summe von 44 Millionen Dollar Gribkowsky schmierte -wie sich aufgrund des heutigen Geständnisses von Ex-Bayern LB Vorstand Gribkowsky bewahrheitete- ist da schon fast nebensächlich.

Der Ex-Bayern LB Vorstand Gribkowsky hat zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft München 8 Monate lang keine Aussage gemacht. Doch jetzt plaudert Gribkowsky. Er bestätigt, dass er von Ecclestone die 44 Millionen Euro Bestechungsgeld genommen hat, um den Verkauf der Formel 1 an die CVC Finanzinvest zu bewerkstelligen. Und er plaudert noch ein bisschen mehr aus, was manch einen CSU-Politiker nicht gefallen dürfte.

Die Bayern LB Affäre hat für Otto Normalverbraucher, sprich: den deutschen Steuerzahler, eine Menge Geld gekostet. Man sagt es sind mehrere Milliarden Euro, die auf dem Kleinbürger lasten. Da sind allein schon die 3,7 Mrd. Euro Rettungsgeld, die der Freistaat Bayern zur Verhinderung des kompletten Zusammenbruchs der Bayern LB vor einigen Jahren in die Bank gepumpt hat.

Die Bayern LB zerrt die F1 Verantwortlichen vor Gericht
Die Bayern LB zerrt die F1 Verantwortlichen vor Gericht
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Manch einer würde mit nur einem winzig kleinen Bruchteil "Rettungsgeld" sein Leben wieder in den Griff bekommen. Doch "Rettungsgeld" oder "Rettungsschirm", wie es heute so schön von den Politikern (nicht nur von unserer Kanzlerin Merkel!) gesagt wird, das gibt es nur für die ganz Grossen. Aber wir kommen vom Thema ab. Hier geht es mal wieder um einen der grossen Wirtschafts-Skandale, die sich naturgemäss über mehrere Jahre hinwegziehen. Dadurch verliert sich auch irgendwie das Interesse des Kleinbürgers, der dann meistens auch nicht mehr mitbekommt, dass er doch ziemlich an dem wirtschaftlichen Desaster beteiligt ist.

Denn irgendwo muss das Geld das man zum Löcher stopfen benutzt, auch wieder hergeholt werden. Dazu bedient sich der Staatsapparat einer hervorragend funktionierenden Methode: Nimm es von den Klein(st)en, steck es den Grossen i.d.A., und erkläre das Ganze diplomatisch unter dem Term "Rettungsschirm". Das Ganze ist so raffiniert, dass es schon seit Jahren funktioniert. Zumindest nach aussen hin.

Der eigentliche Skandal ist doch der, dass sich der Kleinbürger nicht imstande sieht etwas zu ändern. Und das wissen die Grossen sehr genau. Wehe, wenn sich das mal ändert....

SvW