Grosser Preis von Malaysia 2016 - Nico Rosberg
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Formel 1-Saison 2016 geht beim Grossen Preis von Malaysia in Sepang in ihre 16. Runde

Speed-Magazin.de / Formel-1 GP Malaysia Vorschau) Nico Rosberg: Ich hatte zuletzt einen guten Lauf und geniesse den Moment. Lewis Hamilton: Ich muss einfach weiter alles geben und auf das Beste hoffen. Toto Wolff: Die Fahrer treiben sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen an. Paddy Lowe: Im Laufe der Jahre haben wir einige sehr ereignisreiche Rennen in Malaysia erlebt.

Nico Rosberg

Singapur war ein perfektes Wochenende für mich. Ich fühlte mich großartig im Auto, fuhr ein fantastisches Qualifying und hatte einen starken Start. Am Ende des Rennens setzte ich mich dann in einem richtig spannenden Zweikampf gegen Daniel (Ricciardo) durch. Das machte den Sieg umso schöner. Das Team hat sehr beeindruckende Arbeit abgeliefert, verstanden, was im vergangenen Jahr schiefgelaufen ist, und in dieser Saison das Blatt gewendet. Ich bin wahnsinnig stolz auf sie. Ich weiß, dass ich an jedem Wochenende gewinnen kann. Das ist eine unglaubliche Situation für einen Fahrer. Ich werde das aber nicht als gegeben ansehen. Ich hatte zuletzt einen guten Lauf und genieße den Moment. Aber das nächste Rennen oder das danach kann schon wieder ganz anders aussehen... Red Bull und Ferrari setzen uns richtig unter Druck. Uns erwarten noch einige harte Wochenenden. Das ist aufregend für die Fans und treibt uns an, uns noch weiter zu verbessern. Das ist gut so. Das Rennwochenende in Malaysia verlief für uns im letzten Jahr nicht ganz perfekt. Deshalb wäre es fantastisch, wenn wir diesmal gegen so starke Gegner gewinnen könnten. Ich kann es kaum erwarten, die Jungs von Petronas wieder zu sehen. Sie arbeiten sehr hart, um uns einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Hoffentlich können wir ihnen bei ihrem Heimrennen etwas zurückgeben.

Lewis Hamilton

Singapur war ein schwieriges Wochenende für mich. Ein Podestplatz war unter diesen Umständen eine ziemlich gute Schadensbegrenzung. Schlussendlich hat Nico eine außergewöhnliche Leistung gezeigt und ich hatte nicht gerade eines meiner besten Wochenenden. Aber so ist es eben manchmal. Wir sind beide leidenschaftliche Wettkämpfer. An manchen Wochenenden ist er super, an anderen wiederum ich. Um ein starkes Wochenende hinzulegen, muss eine Kombination aus vielen Faktoren zusammenkommen – und jedes Wochenende ist anders. Ich weiß nicht, ob, und wenn ja, wann, das Pendel wieder in meine Richtung ausschlagen wird. Aber es sind noch sechs Rennen zu fahren, in denen ich alles geben und auf das Beste hoffen werde. Mehr kann ich als Sportler nicht machen. Ich benötige einige gute Ergebnisse, um wieder in Führung zu gehen und dort zu bleiben. Aber ich hatte in der Vergangenheit viele davon. Es gibt also keinen Grund, zu glauben, dass ich es nicht wieder schaffen könnte. In Sepang erhalte ich meine erste Chance dazu und ich freue mich sehr darauf. Auf dieser Strecke schlage ich mich normalerweise gut. Außerdem erhalten wir dort fantastische Unterstützung von den malaysischen Zuschauern, unter denen immer viele Jungs und Mädels von Petronas sind. Uns sollte ein großartiges Wochenende bevorstehen. Wenn wir jetzt auch noch ein ebenso tolles Ergebnis erzielen können, wäre das super. Warten wir ab, wie es sich entwickelt...

Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef

Singapur bot Formel 1 vom Allerfeinsten. Im Fußball gibt es gute und schlechte Spiele. Genauso ist es hier und Singapur war ein Klassiker. Ich bin stolz darauf, wie das Team nach dem vergangenen Jahr zurückgeschlagen hat. Wir ziehen aber auch den Hut vor Red Bull und Daniel (Ricciardo), die uns einen starken Kampf geliefert haben. So sollte die Formel 1 immer sein. Obwohl es extrem aufregend war, konnte ich das Rennen ausgiebig genießen. Jetzt geht es nach Malaysia. Dort erwartet uns ein wichtiges Wochenende. Es wäre etwas ganz Besonderes für uns, bei unserem gefühlten zweiten Heimrennen vor tausenden Freunden und Partnern von Petronas zu gewinnen. Genau wie Singapur war Malaysia ein Rennen, bei dem wir uns im vergangenen Jahr unter Wert geschlagen haben. Deshalb müssen wir alles geben, um das in Ordnung zu bringen. Wir können garantieren, dass die Fahrer genau das machen werden. In diesem Jahr treiben sie sich gegenseitig mehr denn je zu neuen Höchstleistungen an. Jetzt beginnt eine harte Phase in dieser Rekordsaison mit 21 Rennen. Denn so langsam erreicht die physische und mentale Belastung ihren absoluten Höhepunkt. Wir befinden uns in einer guten Verfassung, aber wir müssen wachsam bleiben, um den Ball auch über die Linie zu bringen.

Paddy Lowe, Executive Director (Technical)

Wir freuen uns alle sehr auf Malaysia. Kuala Lumpur ist die Heimat von Petronas, weshalb wir dies als eines unserer Heimrennen ansehen. 2015 konnten wir dort nicht gewinnen, was eine riesige Enttäuschung für uns war. Umso motivierter sind wir natürlich, um zurückzuschlagen und es dieses Mal zu schaffen. Wenn wir die technischen Aspekte der Strecke betrachten, stellen wir fest, dass uns ein sehr forderndes Wochenende bevorsteht. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit machen den Fahrern, dem Team und den Autos das Leben gleichermaßen schwer. Zudem kann die Action auf der Strecke oft von Regen beeinflusst werden. Wenn dieser kommt, ist er oft sehr stark und tritt plötzlich ein. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren in Malaysia schon einige sehr ereignisreiche Rennen erlebt. Die Reifenwahl sieht für dieses Wochenende die harte, die mittlere und die weiche Mischung vor. Dabei stellt der harte Reifen ungewöhnlicher Weise die Pflichtwahl für das Rennen dar. Das bedeutet: Wenn es im Rennen trocken bleibt, muss jeder Fahrer diesen Reifen einsetzen. Im Vergleich zu Monza oder Singapur ist die Streckencharakteristik in Sepang eher ’normal‘. In den letzten beiden Rennen lag der Fokus mehr auf speziellen Bereichen der Fahrzeugperformance. In Sepang werden die Leistung, die aerodynamische Effizienz und der mechanische Grip gleichermaßen gefordert. Nun freuen wir uns darauf, zu erfahren, wie wir uns in diesem Jahr dort schlagen. Unser Ziel ist es, eine starke Performance für die malaysischen Fans zu zeigen.

Feature der Woche: Coole Performance in Malaysia

Während eines Grand Prix-Wochenendes kommt es immer wieder zu kritischen Situationen. Dann müssen die Ingenieure am Kommandostand binnen Sekunden die richtigen Entscheidungen treffen. Seit dem Beginn dieser Saison profitieren die Silberpfeil-Ingenieure in solchen rennentscheidenden Momenten von einem komfortableren Arbeitsumfeld an der Boxenmauer – dank eines neuen Klimaanlagen-Systems mit Lüftern von ebm-papst.

Am Kommandostand von Mercedes AMG Petronas überwachen während jedes Rennens fünf Ingenieure die Performance beider Autos. Dabei achten sie ganz genau auf jedes noch so kleine Detail. So müssen die Strategen beispielsweise mehr als 150.000 mögliche Szenarien in Echtzeit analysieren, um den Plan für jedes Rennen festzulegen.

In der Saison 2014 führte das Team bereits erfolgreich eine Kühlungslösung für die Box ein. Für diese Saison wurde nun auch das „Air Conditioning“-System am Kommandostand erheblich verbessert. Mit dieser Lösung werden die Teammitglieder und die Elektroniksysteme an der Boxenmauer gekühlt. Vorher verrichtete dort ein ungekühlter Lüfter die Arbeit. Jetzt sorgt moderne Technik für ein neues Level an „cooler Performance“.

Der Wechsel zu einer echten Klimaanlage verbessert die Arbeitsumgebung für die Teammitglieder am Kommandostand stark. Selbst bei Rennen mit hohen Temperaturen, wie in Asien, fällt es jetzt sogar in der Hitze des Gefechts viel leichter, kühlen Kopf zu bewahren. Auch die Elektroniksysteme an der Boxenmauer arbeiten jetzt mit der optimalen Betriebstemperatur. Das ist besonders wichtig, damit das Team jederzeit alle Werkzeuge zur Hand hat, die es zur Erledigung seiner Aufgaben benötigt.

Die Ingenieure können den Anteil der gekühlten Luft, der auf sie geblasen wird, über zehn Luftauslässe steuern. Diese sind zwischen dem oberen Ende der Arbeitsfläche und den Telemetrie-Monitoren angebracht. Zwei „Air Conditioning“-Einheiten an den Seiten der Kommandozentrale erzeugen kalte Luft. Diese wird dann von High-Performance-Zentrifugal-Gebläsen (mit einem Einlass und vorwärts gekrümmten Blättern) von ebm-papst in die Auslässe sowie das Elektronik-System geleitet.

Dem Team fiel die Entscheidung für einen Lüfter-Zulieferer für ein solches System leicht. Nachdem man bereits mehrere Projekte erfolgreich mit ebm-papst durchgeführt hatte (darunter das Klimaanlagen-System für die Box sowie Kühlgeräte auf den Autos), war ebm-papst auch hierfür die logische Wahl. Sie konnten schnell die idealen Lüfter für diesen Einsatzzweck aus ihrem Produktportfolio liefern und sicherstellen, dass das Projekt so schnell wie möglich umgesetzt werden konnte. Das stellte für das Team einen entscheidenden Vorteil dar.

Mercedes

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