2011 erwischte es Sebastian Vettel
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Formel 1 Montreal 2013: Top Zehn Opfer der Wall of Champions

(Speed-Magazin / F1 2013) Die letzte Kurve des Circuit Gilles Villeneuve in Montreal sorgte schon immer für Schlagzeilen. Dort sieht man die besten Fahrer über die Kerbs springen und Zentimeter an einer Mauer vorbei rasen, um die letzten Hundertstel schnell zu fahren. Doch genau dieses millimetergenaue Fahren sorgt auch immer wieder dafür, dass es doch etwas zu eng wird und es zum Crash kommt. Über die Jahre hat sich die Kurve dadurch den Spitznamen „Wall of Champions“ verdient. Heute listen wir die wohl zehn denkwürdigsten Unfälle dort auf.

1988: Derek Warwick

Das Rennen 1988 war das Erste, in dem die Boxengasse umgebaut wurde und dadurch die heutige Kurve entstanden ist. Damals war sie allerdings noch etwas schneller und die Kerbs höher, als Derek Warwick die Kurve nicht richtig traf, abhob und schwer crashte. Er blieb glücklicherweise unverletzt und konnte das Rennen am nächsten Tag als siebter beenden.

1997 and 1999: Jacques Villeneuve

Jaques Villeneuve hatte, nach einem zweiten Platz im ersten Rennen 1996, kein Glück mehr beim Heimrennen und konnte kein weiteres Mal dort Punkte sammeln. In seinem Weltmeisterjahr küsste er die Mauer in Runde zwei auf zwei liegend, als er sich in der Schikane drehte und das Auto nicht mehr abfangen konnte. Zwei Jahre später schlug die Fluch wieder zu und beendete in derselben Kurve das Rennen des Kanadiers.

1999: Michael Schumacher

Auch der Rekordweltmeister hat sich bereits die Ehre erwiesen. Zwar war er immer dafür bekannt sein Auto in einem Stück nach Hause zu bringen, doch 1999 zeigte auch Michael Schumacher eine Konzentrationsschwäche. In Führung liegend kam Schumi ins Schlingern und konnte deshalb den Unfall nicht mehr vermeiden. Besonders ärgerlich für ihn, da dadurch Mika Häkkinen das Rennen – und später auch die Weltmeisterschaft – gewann.

1999: Damon Hill

2005 landete auch Button in der Wall of Champions
2005 landete auch Button in der Wall of Champions
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Selbes Jahr, selbes Rennen, anderer Weltmeister. Damon Hill hatte Ausgangs der Schikane übersteuern und zerstörte sich damit die Hinterradaufhängung. Damit war er in diesem Rennen der dritte Weltmeister, der in der Schikane ausfiel – der Name „Wall of Champions“ war geboten.

2001: Rubens Barrichello

Auch Rubens Barrichello reihte sich in die Liste derer, die Mauer touchiert haben ein. Er verlor im Qualifying die Kontrolle über seinen Ferrari und beschädigte sich an der Mauer seinen Wagen. Glücklicherweise konnte er trotzdem im Rennen starten, auch wenn es dort für ihn nicht besser lief und er ausschied.

2005: Jenson Button

Im Fall von Jenson Button war es so, dass er zuerst in die Mauer crashte und erst vier Jahre später in den Rang des Weltmeisters erhoben wurde. Nach einem schwachen Saisonstart, hatte Button noch keine Punkte gesammelt. Auch in Kanada sollte sich das nicht ändern. Er traf den zweiten Kerb zu hart und sprang deshalb mit der Vorderachse voraus auf die Mauer zu. Damit waren seine Chancen auf das Podium dahin.

2006: Juan Pablo Montoya

Das Streifen der Mauer leitete wahrscheinlich sogar Juan Pablo Montoyas Ende in der Formel 1 ein. In seinem vorletzten Formel 1 Rennen touchierte er die Wall of Champions nur. Zwar waren keine Schäden ersichtlich, doch Montoya musste den Wagen trotzdem abstellen. Nach dem Großen Preis der USA wurde er nicht mehr eingesetzt und wechselte in den amerikanischen Motorsport. Mittlerweile hat sich der Kolumbianer allerdings in der NASCAR Serie gut eingelebt.

2010: Kamui Kobayashi

Auch nicht-Weltmeister wie Tiago Monteiro verunfallten dort
Auch nicht-Weltmeister wie Tiago Monteiro verunfallten dort
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Koboyashis erster Besuch in Montreal endete ebenfalls in der Mauer. Der Japaner war in einem Duell mit Nico Hülkenberg, als beide spät bremsten und der Deutsche die Schikane abkürzte. Kobayashi versuchte die Kurve noch zu kriegen, traf aber nur den Kerb und das unvermeidliche geschah. Erst nach diesem Rennen lief es für Kobayashi besser, er konnte auch erste Punkte erzielen und für Aufsehen sorgen.

2011: Sebastian Vettel

Der letzte Champion, der in die Mauer fuhr ist Sebastian Vettel. Seine Saison war zwar nicht fehlerfrei, doch die meisten seiner Fehler passierte lediglich im Training. Wie im Montreal, als er zu schnell in die Kurve fuhr. Sein Red Bull übersteuerte, er traf dabei den zweiten Kerb, wie schon viele zuvor, dadurch zu hart und konnte den Aufprall nicht mehr verhindern.

2012: Pastor Maldonado

Zu guter Letzt darf auch Pastor Maldonado in dieser Auflistung nicht fehlen. Nachdem er wenige Rennen zuvor den spanischen Grand Prix gewonnen hat, hatte er sieben Rennen in Folge Ausfälle durch Unfälle zu verzeichnen. Unter anderem darunter ein Besuch bei der Wall of Champions in Montreal.

2013: ???

So stellt sich die Frage, ob sich auch dieses Jahr ein ehemaliger oder kommender Weltmeister in die Reihe der Besucher der „Wall of Champions“ einfügen wird. Klar ist nur, dass die Fahrer wieder nur Millimeter von der Mauer entfernt fahren werden und der kleinste Fehler einen Ausfall zu Folge haben kann.

Dennis Wieke

Kanada - Montreal: News & Ergebnisse