Der WM-Kampf 2017 geht auf dem Baku City Circuit in seine achte Runde
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Formel 1 Großer Preis von Aserbaidschan 2017: Mercedes Motorsportchef Toto Wolff über Aserbaidschan

(Speed-Magazin.de) Es war eine große Genugtuung, zu sehen, wie all die Analysen, die wir nach Monaco angestellt haben, sich in Kanada so gut ausgewirkt haben. Jetzt geht es darum, diesen Schwung aufrechtzuerhalten.

Das ist das Schöne, aber auch das Schwierige an der Formel 1. Das letzte Rennen zählt nicht mehr. Du wirst immer an der aktuellen Performance gemessen. Unternehmen geben vier Mal im Jahr einen Bericht heraus. Wir machen das 20 Mal auf einer öffentlichen Plattform – der Rennstrecke.

Wenn du einen schlechten Tag erwischst, kannst du entweder niedergeschlagen sein oder dich zusammenraufen und etwas dagegen unternehmen. Das haben wir getan. Wir haben weitergemacht und solche Tage bringen dich viel weiter als die guten Tage. Wie heißt es so schön? Erfolg ist ein schlechter Lehrer. Aus jedem schwierigen Wochenende sind wir gestärkt hervorgegangen. Das spricht Bände über die Leute in diesem Team.

In dieser Saison ist es so eng, da musst du von Rennen zu Rennen schauen und versuchen, an jedem Wochenende das beste Paket zu haben – Chassis, Power Unit und Fahrer. Das ist der einzige Weg und genau so gehen wir es an.

Die Saison ist lang. Es wird gute und weniger gute Wochenenden geben. Es geht darum, jedes Mal das Beste herauszuholen. Man muss in schwierigen Zeiten die bestmögliche Punkteausbeute mitnehmen und wenn alles stimmt, die Pokale einfahren.

Lewis ist in der besten Verfassung, in der ich ihn in den vergangenen fünf Jahren, seit er zum Team gestoßen ist, erlebt habe. Nicht nur, weil er ein großartiges Wochenende in Montreal hatte, sondern weil er so gut mit den schwierigen Tagen umgeht. Das ist das Holz, aus dem die Besten geschnitzt sind. Wenn es hart wird, lassen sie es schnell hinter sich und holen das Beste aus ihren Möglichkeiten heraus.

Valtteri befindet sich ebenfalls in einer starken Position. Man würde niemals glauben, dass er im Winter erst in allerletzter Minute zum Team gestoßen ist. Nach sieben Grands Prix hat er alle unsere Erwartungen übertroffen. Er stand auf der Pole, hat ein Rennen gewonnen und Lewis sowohl am Samstag als auch am Sonntag gefordert. Jetzt geht es für ihn darum, alles an jedem Rennwochenende zusammenzubekommen und ich habe keine Zweifel daran, dass ihm das gelingen wird.

Wir haben darüber gescherzt, dass unser Auto eine kleine Diva sei. Es ist aber ein gutes Auto, obwohl es manchmal schwierig sein kann. Das müssen wir akzeptieren. Dann können wir die vielen positiven Charaktermerkmale, die es ebenfalls besitzt, verstehen und schätzen lernen. Ich glaube, dass unser Auto das schnellste im Feld ist und hätte kein anderes lieber.

Es ist immer interessant, neue Orte kennenzulernen. Als wir im vergangenen Jahr zum ersten Mal nach Aserbaidschan gekommen sind, wusste ich wirklich nicht, was ich erwarten sollte. Sie haben großartige Arbeit mit der Strecke abgeliefert, das Stadtzentrum ist wundervoll, die Infrastruktur funktioniert gut und unsere Gastgeber kümmern sich gut um uns. Entsprechend freue ich mich darauf, wieder dorthin zu kommen.

Daimler / ND

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