Das Podium: Joey Mawson, Lando Norris, Robert Shwartzman
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Spa-Francorchamps: Lando Norris siegt bei Premiere in der ADAC Formel 4

(Speed-Magazin / ADAC) Ein fast perfektes Debüt in der ADAC Formel 4: Lando Norris (15, GBR, kfzteile24 Mücke Motorsport) gewann das dritte Rennen in Spa-Francorchamps. Nach Platz zwei im vorangegangenen Lauf setzte der 15-Jährige bei seiner Premiere in Belgien am Sonntagnachmittag noch einen drauf. Hinter Überraschungs-Sieger Norris fuhr Joey Mawson (19, AUS, Van Amersfoort Racing) auf den zweiten Platz. Der Drittplatzierte Robert Shwartzman (15, RUS, kfzteile24 Mücke Motorsport) rundete ein starkes Wochenende mit seinem dritten Podestplatz auf der legendären Ardennen-Achterbahn ab. 

"Besser hätte mein erstes Wochenende in der ADAC Formel 4 nicht laufen können - zumal ich zuvor noch nie in Spa-Francorchamps gefahren war", sagte Formel-Neueinsteiger Norris, der auf Anhieb den fünften Platz in der Meisterschaft belegt.

Norris profitiert von starkem Start

Ein starker Start bildete die Grundlage für den späteren Erfolg des kfzteile24 Mücke Motorsport-Youngsters. Von Platz sieben hielt sich Norris geschickt aus mehreren Zwischenfällen in der Anfangsphase auf halbnasser Strecke heraus. Nach Runde eins belegte Norris bereits die zweite Position. Im vierten Umlauf überholte er den bis dato führenden Pole-Setter Marek Böckmann (18, Lautersheim, Jenzer Motorsport) und machte den Sieg anschließend perfekt.

Der neue Meisterschaftszweite Mawson musste sich seinen dritten Podesterfolg in der ADAC Formel 4 hart erkämpfen. Vom sechsten Startplatz arbeitete sich der Australier bis zur Rennmitte bis auf die zweite Position vor. Nach einer Safety-Car-Phase entwickelte sich ein spannender Vierkampf zwischen Mawson, dem Meisterschaftsführenden Joel Eriksson (17, SWE, Motopark), Shwartzman und Kim Luis Schramm (17, Wolfsberg, Neuhauser Racing). Mawson setzte sich schließlich ab und fuhr Platz zwei sicher nach Hause.

Dreifacher Podesterfolg für Shwartzman

Robert Shwartzman in allen drei Rennen auf dem Podium
Robert Shwartzman in allen drei Rennen auf dem Podium
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Shwartzman verlor seinen dritten Platz in der letzten Runde zunächst an Schramm und wurde auch von Eriksson überholt. Nach einer folgenden Safety-Car-Phase entschied die Rennleitung, das Rennen mit roten Flaggen abzubrechen. Vorausgegangen war ein Unfall von Jannes Fittje (15, Langenhain, Motopark), der wegen eines beschädigten Frontflügels die Kontrolle über sein Auto verloren hatte und in die Streckenbegrenzung rutschte. Fittje wurde daraufhin einem Check im Medical Center unterzogen und konnte es wenig später wieder verlassen. Aufgrund des Reglements gilt der Stand der vorangegangenen Runde als Endergebnis. Somit wurde Shwartzman als Dritter gewertet und war damit der einzige Fahrer, der in allen drei Rennen auf das Podest fuhr.

Hinter den Top-Drei belegte Eriksson den vierten Rang und sammelte weitere Punkte für die Meisterschaft. Der Schwede gewann die ersten beiden Läufe in Spa-Francorchamps und damit vier der letzten sechs Rennen. Schramms Aufholjagd von Startplatz 14 endete nach einem schwierigen Wochenende schließlich auf dem fünften Rang. Neuhauser Racing-Teamkollege Tim Zimmermann (18, Langenargen, Neuhauser Racing) verbesserte sich im Verlauf des Rennens um sieben Positionen bis auf Platz sechs. Rookie David Beckmann (15, Hagen, kfzteile24 Mücke Motorsport) und Michael Waldherr (18, Ruderting, Motopark) komplettierten die Top-Acht.

Eriksson als Meisterschaftsführender in die Lausitz

Spa-Doppelsieger Eriksson führt die Meisterschaft nach dem dritten Rennwochenende der Saison souverän mit 136 Punkten an. Der Vorsprung des Schweden auf seinen ersten Verfolger Mawson beträgt 38 Zähler. Dahinter folgen Ralf Aron (17, EST, Prema Powerteam) und Marvin Dienst (18, Lampertheim, HTP Juniorteam) mit 83 beziehungsweise 81 Punkten. Das vierte Rennwochenende der ADAC Formel 4 findet vom 03. bis 05. Juli auf dem Lausitzring statt.

Die Stimmen vom Podium

Norris:
Norris: "Besser hätte mein erstes Wochenende in der Formel 4 nicht laufen können"
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Lando Norris (15, GBR, kfzteile24 Mücke Motorsport), Sieger: "Ein Sieg, ein Podestplatz und ein vierter Rang. Besser hätte mein erstes Wochenende in der ADAC Formel 4 nicht laufen können - zumal ich zuvor noch nie in Spa-Francorchamps gefahren war. Ich erwischte einen guten Start, da ich glücklicherweise auf der trockenen Seite stand. Ich war sofort Dritter und nach ein paar Runden führte ich das Rennen an. Es entwickelte sich ein Duell zwischen mir und Joey, bis er nach einem Fehler etwas den Anschluss verlor. Es sah bereits nach einem sicheren Sieg aus, bis das Safety Car auf die Strecke kam. Glücklicherweise gelang mir auch der Re-Start sehr gut und als das Rennen schließlich abgebrochen wurde, lag ich deutlich vorne."

Joey Mawson (19, AUS, Van Amersfoort Racing), Zweiter: "Das war letztlich ein großartiges Rennen für mich, das allerdings nicht perfekt begann. Vor mir gab es am Start einen Zwischenfall, dem ich ausweichen musste. So verlor ich ein paar Positionen. Es galt, immer ruhig zu bleiben und meinen guten Speed auszunutzen. Ich wollte das Rennen natürlich gewinnen, aber die Safety-Car-Phase hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit diesem zweiten Platz konnte ich im Vergleich zu Eriksson zumindest etwas Schadensbegrenzung betreiben. Er ist nun sehr weit vorne in der Meisterschaft. Ich habe aber wichtige Punkte gesammelt und klar Gesamtrang zwei übernommen."

Robert Shwartzman (15, RUS, kfzteile24 Mücke Motorsport), Dritter: "Ich stand in allen drei Rennen in Spa auf dem Podest - ein super Wochenende. Der Start in den finalen Lauf war allerdings nicht perfekt. Ich hatte ein paar Probleme mit den Vorderrädern und sofort zogen vier oder fünf Fahrer an mir vorbei. Nach ein paar Runden fand ich schließlich einen guten Rhythmus, wurde sehr schnell und habe reihenweise die Konkurrenten überholt. Die Safety-Car-Phase hat mich letztlich wieder in Schlagdistanz zu Platz drei gebracht und ich überholte auf der Start/Zielgeraden. Nur kurze Zeit später blockierten in Kurve eins meine Räder und ich fiel zurück. Durch den Rennabbruch fiel dieser Fehler aber glücklicherweise nicht ins Gewicht und ich behielt meinen Podestplatz."

Francoise McKee / ADAC