Technische Probleme sowie fragwürdige Entscheidungen der Rennleitung verhinderten bessere Resultate
© Schiller Motorsport | Zoom

ADAC Formel Masters: Der Lausitzring war für Schiller Motorsport keine Reise wert

(Speed-Magazin.de / ADAC Formel Masters) Nur fünf magere Pünktchen konnte Fabian Schiller aus Troisdorf-Eschmar von der dritten Veranstaltung des ADAC Formel Masters auf dem Lausitzring zwischen Senftenberg und Klettwitz mit nach Hause nehmen. Damit ist der Förderkandidat der Deutsche Post Speed Academy bis auf Rang acht in der Fahrerwertung der Nachwuchsrennserie zurückgefallen und hat nach neun von 24 Rennen mit jetzt 52 Zählern bereits einen Rückstand von 71 Punkten auf die Tabellenspitze. Auch für Nico Menzel im zweiten Schiller-Dallara verlief das Rennwochenende in Brandenburg alles andere als erfolgreich. Der Kelberger, der von der ADAC-Stiftung Sport unterstützt wird, konnte in seiner Premierensaison lediglich im zweiten der drei Rennen in die Punkte fahren und sich für Rang neun weitere zwei Zähler gutschreiben lassen.

Mit grossen Erwartungen war das Team Schiller Motorsport am vergangenen Wochenende aus dem heimischen Siegburg in die Niederlausitz gereist, hatte doch Fabian Schiller hier im vergangenen Jahr nach einem fehlerfreien Rennen den ersten Sieg im ADAC Formel Masters errungen. Doch bei der Rückkehr des 17-jährigen Schülers an die Stätte seines Premieren-Erfolges klebte ihm von den ersten Metern an das sprichwörtliche Pech an den Stiefeln. Im alles entscheidenden Qualifying liessen Elektronikprobleme nicht eine einzige gezeitete Runde zu, so dass der ADAC Nordrhein-Pilot sich für die ersten beiden Rennen ganz am Ende des Starterfeldes anstellen musste.

Der Lausitzring war für Schiller Motorsport keine Reise wert
Der Lausitzring war für Schiller Motorsport keine Reise wert
© Schiller Motorsport
Nachdem man zuerst Probleme mit der sogenannten ECU, dem Steuergerät des Volkswagen-Motors, vermutet hatte, stellte sich später ein defekter Sensor als Ursache dafür heraus, dass Fabian kein Vollgas geben konnte. Im ersten der drei Wertungsläufe zeigte Schiller Junior eine beeindruckende Aufholjagd, die ihn von Startplatz 15 bis an die achte Position nach vorne brachte und auch im zweiten Durchgang rollte die Startnummer neun zunächst das Feld von hinten auf. Doch diesmal nahm die Rennleitung mit einer Flut von Verwarnungen und Bestrafungen Einfluss auf das Rennergebnis und da auch Schiller zu den Unglücklichen gehörte, dem das Überfahren einer Begrenzungslinie vorgeworfen wurde, verhängte man nachträglich eine 30-Sekunden-Zeitstrafe, die ihn von Platz sieben bis an die 13. Stelle zurückwarf. Das kostete nicht nur wertvolle Punkte sondern machte auch den sicher geglaubten Platz in der ersten Startreihe für Lauf drei zunichte, welches der Troisdorfer trotz eines Rennunfalls schliesslich als Zehnter beendete.

Fabian Schiller (Troisdorf, Start-Nr. 9): „Abgesehen davon, dass ich am Samstag zusammen mit unserem Team meinen 17. Geburtstag feiern durfte, fällt es mir sehr schwer, diesem Rennwochenende irgend etwas Positives abzugewinnen. Dass an meinem Auto ausgerechnet vor dem Qualifying ein sogenannter Cent-Artikel seinen Dienst versagt, ist einfach nur mega schade und hat mir praktisch schon von Beginn an alles ruiniert. Am besten vergessen wir den Ausflug in die Lausitz schnell und konzentrieren uns auf die nächste Veranstaltung auf dem Red Bull Ring.“

Nico Menzel (Kelberg, Start-Nr. 10): „Ich bin das ganze Wochenende über nicht gut zurecht gekommen. Es fing zwar mit dem sechsten Platz im freien Training ganz gut an, doch schon im Qualifying passte nicht mehr alles und mit Startplatz zehn für beide Rennen war keine gute Ausgangslage gegeben. Im ersten Rennen beschädigte ich mir im Zweikampf die Spurstange - nicht meine Schuld, aber das Lenkrad stand trotzdem schief und so war P13 das ernüchternde Ergebnis. Im zweiten Rennen und dritten Rennen verlor ich wiederum viel zu viel Zeit in lang andauernden Zweikämpfen. Daran muss ich noch arbeiten! Ich war einfach zu defensiv, da ich weitere Schäden am Auto vermeiden wollte.“

Leonhard „Hardy“ Schiller (Teamchef): „Im Motorsport gibt es immer Höhen und Tiefen, manchmal hat man ein bisschen Glück, ein anderes Mal einfach nur Pech. Aber das, was wir diesmal am Lausitzring erlebt haben, war schon beispiellos und ist mir so in all den Jahren meiner aktiven Motorsportzeit noch nicht passiert. Auf jeden Fall muss ich meine beiden Fahrer in Schutz nehmen, denn sie haben trotz der ungünstigen Ausgangspositionen tapfer gekämpft. Allerdings fand ich es nicht korrekt, dass man praktisch über Nacht die Regeln geändert und das Überfahren der Linie am Ausgang von Kurve sieben plötzlich als Verlassen der Rennstrecke bestraft hat. Das hat nicht nur Fabian’s zweites Rennen ruiniert, sondern ihm gleichzeitig auch eine aussichtsreiche Position für den dritten Lauf geraubt.“

Schiller Motorsport / RB