Porsche Team: Timo Bernhard, Brendon Hartley, Mark Webber
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FIA WEC Ergebnisse Training LMP1 Mexiko-Stadt: Porsche setzt Tagesbestzeit in Mexico-City

(Speed-Magazin.de / WEC Langstrecken-Weltmeisterschaft Ergebnisse Training) Porsche erlebte mit den beiden 919 Hybrid einen intensiven und problemlosen Auftakt zum Rennwochenende in Mexiko-Stadt. Am ersten Trainingstag des fünften von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC fanden ein 90-minütiger Test und zwei ebenso lange freie Trainings statt. Der zusätzliche Test sollte den Teams und Fahrern helfen, sich vor dem Mexiko-Debüt der WEC mit den besonderen Streckenbedingungen vertraut zu machen. Der 4,304 Kilometer kurze Formel-1-Kurs hat eine ausgesprochen lange Gerade (1,2 Kilometer) und viele enge Kurvenpassagen. Außerdem liegt er 2.250 Meter über dem Meeresspiegel – die entsprechend dünne Luft beeinflusst die Aerodynamik und die Kühlung.

Bei sommerlichen und fast konstant trockenen Bedingungen belegten die WM-Führenden Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) im ersten freien Training Platz vier (1.27,205 Minuten) und im zweiten Training Platz eins. Janis Runde in 1.25,810 Minuten war die Tagesbestzeit. Die amtierenden Weltmeister Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) kamen in den beiden Trainings auf die Plätze drei (1.26,948 Minuten) und zwei (1.26,058 Minuten). Insgesamt absolvierten die sechs Fahrer mit den beiden Porsche 919 Hybrid am Donnerstag 276 Runden.

Teamchef Andreas Seidl erklärte: „Großes Kompliment ans ganze Team zuhause und hier an der Strecke für die Vorbereitung des Rennens hier in Mexiko. Die Strecke war für uns alle neu, zusätzlich gibt es die Herausforderung mit der Höhe und deren Auswirkungen auf die Luftdichte. Mit den im Vorfeld getroffenen Entscheidungen hinsichtlich Kühlungskonfigurationen und Fahrzeugeinstellung konnten wir hier direkt mit unserem Programm loslegen. Wir haben mit beiden 919 sehr viele Runden ohne technische Probleme absolviert und uns kontinuierlich verbessert. Wir sind mit der Performance der Autos bisher sehr zufrieden. Die Konkurrenz liegt erneut eng beisammen, wir können uns auf ein spannendes Qualifying und Rennen freuen. Die Wettervorhersage für das Rennen am Samstag spricht von einer hohen Regenwahrscheinlichkeit, was dann noch eine weitere Herausforderung wäre.“

Das Qualifying der LMP1-Fahrzeuge findet am Freitag von 14:40 bis 15:00 Uhr Ortszeit statt. Das Sechsstundenrennen startet am Samstag um 13:30 Uhr (20:30 Uhr in Zentraleuropa). Eine kostenlose und englisch kommentierte Live-Übertragung des gesamten Rennens bietet Eurosport online unter: http://tinyurl.com/jxeb5j7. Am Sonntag, 4. September, zeigt der in Deutschland frei empfangbare TV-Sender Eurosport 1 von 9:30 bis 10:45 Uhr eine Zusammenfassung.

Stimmen vom ersten Trainingstag:

Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 1
Timo Bernhard (35, Bruchmühlbach-Miesau): „Ich bin selten an einem WEC-Trainingstag so viel gefahren wie heute. Wir konnten viel ausprobieren und lernen, es war ja auch alles neu für uns. Doch jetzt haben wir in vielen Bereichen ganz gute Ideen, wie wir uns für das Wochenende aufstellen. Die Streckencharakteristik liegt irgendwo zwischen einem Stadtkurs und einer permanenten Strecke und besitzt einen eigenen, nicht einfachen Rhythmus – sie hat schon ein paar Tricks parat. Speziell im Verkehr müssen wir vermutlich sehr geduldig sein. An der Aerodynamikbalance arbeiten wir noch, die Höhenlage mit der geringen Luftdichte wirkt sich natürlich aufs ganze Auto aus. Aber ich muss dem Team ein Riesenkompliment machen, die Ingenieure haben die Vorbereitungszeit perfekt genutzt. Der erste Tag hier in Mexiko war schon sehr positiv für uns, grundsätzlich habe ich ein gutes Gefühl.“

Brendon Hartley (26, Neuseeland): „Die Strecke kennt schon ein paar Herausforderungen. Weil die Mauern so nah sind, fühlt sie sich an wie ein Stadtkurs. Es gibt einige sehr technische und zusammenhängende Kurven, Überrundungen werden schwierig. Die Höhenlage hat den Abtrieb und den Luftwiderstand stark reduziert. Ich hatte auch das Gefühl, im Auto etwas schwerer zu atmen, weil es weniger Sauerstoff gibt. Die Rundenzeiten liegen sehr eng beisammen – das wird ein gutes Rennen.“

Mark Webber (40, Australien): „Dies ist eine schwierige Strecke, um alle Faktoren optimal zusammenzubringen. Ich finde den ersten Sektor mit den Kurven eins, zwei und drei nicht ohne. Die Kurven zehn und elf – das ist die schnelle Passage im mittleren Abschnitt – haben auch ihre Tücken. Aber das größte Problem wird der Verkehr. Der Kurs ist so schmal, dass man nicht oft Gelegenheit zum Überrunden hat. Er wirkt ein bisschen wie ein Stadtkurs, vor allem im letzten Sektor mit dem Baseball-Stadium. Insgesamt hatten wir einen guten Tag, aber wir wollen unsere Traktion noch verbessern.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 2
Romain Dumas (38, Frankreich): „Der erste Tag war in Ordnung für uns. Es sieht nach einem sehr engen Kampf mit den Audi aus, das wird eine gute Show. Die Strecke ist recht eng und daher nicht ganz einfach mit einem LMP1. Hier kann man leicht in einer Mauer landen. Im ersten Test am Morgen waren wir sehr gut, anschließend konnten wir die Zeit nutzen, um verschiedene Dinge auszuprobieren.“

Neel Jani (32, Schweiz): „Wir hatten ein großes Testprogramm mit ganz vielen verschiedenen Dingen für die Abstimmung und auch den Motor. Es läuft gut so weit. Das Team hatte sich sorgfältig vorbereitet, deshalb konnten wir hier so gut ins Wochenende starten. Der Kurs hat Flair, aber er ist wirklich sehr eng und wird am Samstag für unser Rennen mit dem dichten Verkehr eine Herausforderung.“

Marc Lieb (36, Ludwigsburg): „Die Abstimmungsarbeit hier ist anspruchsvoll. Das Auto verhält sich in der Höhenluft ganz anders. Es ist auf maximalen Abtrieb eingestellt, fühlt sich aber nicht so an. Zum zweiten Training ist es uns gelungen, die Aerodynamikbalance deutlich zu verbessern und dem Auto das Übersteuern in schnellen Kurven auszutreiben. Die schnellen mag ich ja besonders, aber davon gibt es hier nicht viele. So langsame Abschnitte wie die Kurven eins bis drei sind sehr technisch, und in den vielen Rechts-Links-Wechseln weiß man nie so genau, ob ein zu Überrundender einen nun gesehen hat oder nicht.“

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