Porsche 911 RSR, Porsche GT Team (91), Gianmaria Bruni, Richard Lietz, Frederic Makowiecki
© Porsche | Zoom

FIA WEC - 24h Le Mans: Porsche 911 RSR mit Bestzeit beim ersten Zeittraining

(Speed-Magazin.de) Beim 1. Qualifying auf dem Circuit des 24 Heures hat der Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 für einen Paukenschlag gesorgt. Startfahrer Gianmaria Bruni erzielte bereits in seiner ersten Runde mit 3:47.504 Minuten eine Fabelzeit, die keiner seiner Konkurrenten auch nur annähernd erreichte. Der 510 PS starke Renner des Italieners war speziell für eine schnelle Pole-Zeit abgestimmt worden und profitierte davon, dass die 13,626 Kilometer lange Strecke im Gegensatz zum vergangenen Jahr wesentlich schneller geworden ist. Bruni verlor im Anschluss nach einem Reifenschaden sein Fahrzeug und konnte nicht mehr weiterfahren. Doch der erste Platz im ersten Zeittraining beim härtesten Langstreckenrennen der Welt war ihm und seinen Teamkollegen Richard Lietz (Österreich) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) nicht mehr zu nehmen.

Dahinter sicherte sich der Neunelfer mit der Startnummer 92 von Michael Christensen (Dänemark), Kévin Estre (Frankreich) und Laurens Vanthoor (Belgien) Platz zwei. Die beiden andern 911 RSR, die bei der 86. Auflage der 24 Stunden von Le Mans in der GTE-Pro-Klasse an den Start gehen, belegten die Plätze sechs und sieben.

In der GTE-Am-Klasse lagen gleich drei Porsche beim ersten Zeittraining vorn. Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien) vom Team Dempsey-Proton Racing gelang mit seinem 510 PS starken 911 RSR (#88) die schnellste Runde. Porsche-Junior Julien Andlauer (Frankreich), ebenfalls vom Team Dempsey-Proton Racing, und Ben Barker (Großbritannien) von Gulf Racing, steuerten ihre Neunelfer mit den Startnummern 77 und 86 auf die Plätze zwei und drei.

Am Donnerstag stehen auf dem Circuit des 24 Heures von 19:00 bis 21:00 Uhr und von 22:00 bis 00:00 Uhr zwei weitere Qualifyings auf dem Programm. Das Rennen wird am Samstag um 15 Uhr gestartet.

Stimmen zum Qualifying


© Porsche
Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport: „Unser klares Ziel war es, im Qualifying ganz vorn zu stehen. Darauf arbeiten wir seit dem Pretest hin. Gianmaria Bruni hat alles gegeben und gleich zu Beginn des Qualifyings eine Traumrunde hingelegt. Wir wussten, dass dies nur am Anfang klappen würde, weil nur da wenig Verkehr auf der Strecke war. Das tolle Ergebnis mit drei Porsche 911 RSR auf den ersten drei Positionen in der Klasse GTE-Am zeigt uns, wie gut unsere Kunden das Auto verstehen. Schaut man sich die Zeiten in allen Klassen an, sieht man, dass die Strecke im Vergleich zum Vorjahr um mindestens drei Sekunden schneller geworden ist.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Ich hatte eine fantastische erste Runde mit wenig Verkehr und konnte deshalb alles aus dem Auto herausholen. In der zweiten Runde bin ich Turn eins genauso wie in der Runde zuvor angefahren. Doch beim Einlenken brach das Auto plötzlich aus und ich bin im Kiesbett gelandet. Als ich ausstieg, habe ich gesehen, dass ich vorne rechts einen Reifenschaden hatte. Ich bin sehr glücklich über meine tolle Zeit.

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Wir haben im ersten Qualifying vor allem an unserer Rennpace gearbeitet. Mit Platz zwei hinter unserem Schwesterauto sind wir auf einem guten Weg, obwohl noch nicht alles perfekt lief. Wir müssen bis zum Rennen konzentriert weiterarbeiten und werden dazu die beiden Zeittrainings am Donnerstag nutzen.“

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Die Verhältnisse auf der Strecke sind schwierig. Es ist dunkel und kühl, daran muss man sich mit neuen Reifen erst einmal gewöhnen. Das Auto ist gut zu fahren, es fehlt uns nur noch etwas an Geschwindigkeit.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #92): „Für mich war es wichtig, das Fahrzeug an die Bedingungen nachts anzupassen und zu sehen, wie hoch der Reifenverschleiß ist. Es hat sich alles gut angefühlt, wir müssen allerdings noch ein bisschen mehr aus dem Auto herausholen.

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #93): „Der Neunelfer hat sich gut angefühlt. Auch wir hatten mit viel Verkehr zu kämpfen. Unsere Änderungen zwischen freiem Training und dem Qualifying haben gut funktioniert. Um an die Pole-Zeit zu kommen, müssen wir uns noch steigern, aber das werden wir in den beiden kommenden Qualifyings sicher auch.“

Earl Bamber (Porsche 911 RSR #93): „Unser Qualifying war in Ordnung. Wir hatten ein schnelles Auto, aber leider immer viel Verkehr auf der Strecke. Wir haben wesentlich mehr Potenzial, wenn wir bei den Qualifyings zwei und drei am Donnerstag eine freie Runde bekommen.“

Nick Tandy (Porsche 911 RSR #93): „Das Auto war schnell, aber der Verkehr auf der Strecke sehr dicht. Wir haben viele Daten gesammelt für verschiedene Abstimmungen, was besonders gut ist hinsichtlich des Rennens. Es gab nur einen kleinen Zwischenfall, woraufhin wir ein paar Karosserieteile tauschen mussten. Ansonsten lief alles glatt.“


© Porsche
Timo Bernhard (Porsche 911 RSR #94): „Das war ein aufregender erster Tag. Wir haben sehr viel über das Fahrverhalten des Autos gelernt und das Setup entsprechend verbessert. Damit sind wir auf dem richtigen Weg. Sven hatte eine sehr gute Runde, wenn auch nicht zu hundert Prozent ohne Verkehr. Wir haben aber noch Arbeit vor uns, was die Rennabstimmung angeht. Hoffen wir, dass es am zweiten Qualifying-Tag trocken bleibt, damit wir diesbezüglich vorankommen.“

Romain Dumas (Porsche 911 RSR #94): „Es lief wirklich gut, wir haben uns nach und nach gesteigert. Unser Ziel war es, den Fahrern viele Runden zu ermöglichen, damit wir das Auto abstimmen und verbessern können. Wir sind auf dem richtigen Weg und müssen genauso weitermachen, um uns für eine Top-Fünf-Platzierung zu qualifizieren.“

Sven Müller (Porsche 911 RSR #94): „Ich bin heute das erste Mal in Le Mans im Dunkeln gefahren. Das war schon eine große Herausforderung, aber ich bin mit meinen Runden zufrieden. Leider hatte ich in den Porsche-Kurven sehr viel Verkehr, so dass ich keine optimale Runde fahren konnte. Aber es gibt ja noch Qualifying zwei und drei, um uns noch zu verbessern.“

Jörg Bergmeister (Porsche 911 RSR #56): „Leider habe ich keine richtig schnelle Runde zusammen bekommen. Es fing gut an, meine Sektorenzeiten waren in Ordnung, aber dann hatte ich in allen drei gefahrenen Runden so viel Verkehr, dass eine schnelle Zeit einfach nicht möglich war.“

Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #77): „Mit Platz zwei lief die erste Qualifikation sehr gut, wir haben unser Programm wie geplant abarbeiten können und das Fahrzeug weiter optimiert. Das Auto war sowohl sehr schnell als auch sehr konstant, was uns besonders fürs Rennen optimistisch stimmt. Allerdings kommen noch zwei weitere Zeittrainings auf uns zu, weshalb wir weiter pushen werden.“

Christina Nielsen (Porsche 911 RSR #80): „Ich glaube, für jeden Piloten sind die ersten Runden in der Nacht faszinierend. Die Temperaturen sinken und die Reifen bieten einem mehr und mehr Haftung. Wir haben sowohl die weichen als auch die superweichen Reifen ausprobiert, beide Mischungen haben sich gut angefühlt. In der Dunkelheit ist die Strecke in Le Mans mit dem vielen Verkehr tückisch. Wahrscheinlich findet man seinen Rhythmus erst, wenn man im Rennen mal ein oder zwei Stints durch die Nacht gefahren ist.“
´
Matteo Cairoli (Porsche 911 RSR #88): „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Runde – sie war sauber und ohne Verkehr. Großes Lob an die Ingenieure, die den Porsche super abgestimmt haben. Ob beim Beschleunigen, Bremsen oder in der Kurve: Das Auto liegt bislang überall gut und ist einfach zu fahren.“

Ben Barker (Porsche 911 RSR #86): „Wir hatten, wie viele andere Fahrer auch, mit dem dichten Verkehr auf der Strecke zu kämpfen. Wir müssen einige Abstimmungs-Änderungen am Fahrzeug vornehmen, um noch schneller und konkurrenzfähiger zu werden.“

Patrick Long (Porsche 911 RSR #99): „Wir sind nicht auf eine schnelle Runde gegangen, weil wir an der Abstimmung für das Rennen gearbeitet haben. Das werden wir auch in den nächsten beiden Qualifyings tun.“

Ergebnis Qualifying 1
Klasse GTE-Pro
1. Lietz/Bruni/Makowiecki (A/I/F), Porsche 911 RSR, 3:47.504 Minuten
2. Christensen/Estre/Vanthoor (DK/F/B), Porsche 911 RSR, +1.593 Sekunden
3. Mücke/Pla/Johnson (D/F/USA), Ford GT, +1.677 Sekunden
4. Hand/Müller/Bourdais (USA/D/F), Ford GT, +2.078 Sekunden
5. Pier Guidi/Calado/Serra (I/GB/BR), Ferrari 488 GTE EVO, +2.350 Sekunden
6. Dumas/Bernhard/Müller (F/D/D), Porsche 911 RSR, +2.585 Sekunden
7. Pilet/Tandy/Bamber (F/GB/NZ), Porsche 911 RSR, +2.757 Sekunden
8. Priaulx/Tincknell/Kanaan (GB/GB/BR), Ford GT, +2.925 Sekunden
9. Farfus/Félix da Costa/Sims (BR/P/GB), BMW M8 GTE, +3.075 Sekunden
10. Briscoe/Westbrook/Dixon (AUS/GB/NZ), Ford GT, +3.089 Sekunden

Klasse GTE-Am
1. Al Qubaisi/Roda/Cairoli (UAE/I/I), Porsche 911 RSR, 3:50.728 Minuten
2. Ried/Andlauer/Campbell (D/F/AUS), Porsche 911 RSR, +1.202 Sekunden
3. Wainwright/Barker/Davison (GB/GB/AUS), Porsche 911 RSR, +1.789 Sekunden
4. Flohr/Castellacci/Fisichella (CH/I/I), Ferrari 488 GTE, +2.028 Sekunden
5. Bergmeister/Lindsey/Perfetti (D/USA/N), Porsche 911 RSR, +2.257 Sekunden
11. Babini/Nielsen/Maris (I/DK/F), Porsche 911 RSR, +4.841 Sekunden
13. Long/Pappas/Pumpelly (USA/USA/USA), Porsche 911 RSR, +12.379 Sekunden

Porsche / ND