Porsche 911 RSR (92), Porsche Motorsport: Frederic Makowiecki, Earl Bamber, Joerg Bergmeister
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24h Le Mans Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC – Ergebnisse GT Qualifying: Vierte Startreihe für besten Porsche 911 RSR

(Speed-Magazin.de /   Die erwartete Zeitenjagd im Kampf um die Pole-Position für die 24 Stunden von Le Mans blieb aus: Heftiger Regen verhinderte im zweiten und dritten Qualifying am Donnerstagabend schnellere Rundenzeiten als am Vortag, als der 13,629 Kilometer lange Circuit des 24 Heures beim ersten Qualifying trocken war. Wie die meisten der 60 Autos konnten auch die zwei vom Werksteam Porsche Motorsport in der Klasse GTE-Pro eingesetzten 911 RSR ihre Startpositionen für die 84. Auflage des Langstreckenklassikers in Frankreich nicht verbessern. Im 911 RSR mit der Nummer 92 starten Le-Mans-Gesamtsieger Earl Bamber (Neuseeland) und seine Teamkollegen Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Jörg Bergmeister (Langenfeld) am Samstag um 15.00 Uhr aus der vierten GT-Reihe in das prestigeträchtige Rennen. Eine Reihe dahinter in der Startaufstellung steht der Elfer mit der Nummer 91, der von Le-Mans-Gesamtsieger Nick Tandy (Großbritannien) und den Franzosen Patrick Pilet und Kévin Estre gefahren wird.

Porsche 911 RSR (92), Porsche Motorsport: Frederic Makowiecki, Earl Bamber, Joerg Bergmeister
Porsche 911 RSR (92), Porsche Motorsport: Frederic Makowiecki, Earl Bamber, Joerg Bergmeister
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Einer der wenigen Fahrer, die an diesem verregneten Abend genau zum richtigen Zeitpunkt auf die Strecke gingen, war Patrick Long (USA). Dem Porsche-Werksfahrer, der sich in der Klasse GTE-Am den 911 RSR des Kundenteams Abu Dhabi Proton Racing mit Khaled Al Qubaisi (Abu Dhabi) und David Heinemeier Hansson (Dänemark) teilt, gelang trotz der schwierigen Bedingungen eine perfekte Qualifyingrunde. Damit brachte er sein Team vom siebten auf den dritten Platz nach vorne.

Stimmen zum Qualifying
Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: „Die Wetterbedingungen haben heute keine schnelleren Rundenzeiten zugelassen. Wir konnten etwas für die Feinabstimmung des 911 RSR im Regen tun, aber viel zum Fahren sind wir nicht gekommen. Das Ergebnis ist natürlich ernüchternd. Die Lücke zur Spitze ist sehr groß. Mal sehen, ob die Reglementmacher nach den versprochenen Analysen morgen noch eine finale Entscheidung über die Einstufung der GT-Autos für das Rennen treffen. Abgesehen davon werden wir aber sehr konzentriert und mit vollem Elan in diesen faszinierenden Klassiker gehen. Das Rennen dauert 24 Stunden, da sollte es keine Rolle spielen, wo wir nach dem Qualifying stehen.“

Patrick Pilet (911 RSR #91): „Ich konnte meine ersten Runden auf trockener Strecke fahren. Das war gut, denn für das Rennen wird bisher nicht unbedingt Regen erwartet. Im Regen war unser 911 RSR spitze. Bei nassen Bedingungen im Rennen könnten wir sicher weiter vorne fahren.“

Nick Tandy (911 RSR #91): „Wir hätten gerne noch einen weiteren Versuch gehabt, eine schnelle Runde hinzulegen. Doch unter diesen Witterungsbedingungen machte es am Ende einfach keinen Sinn, irgendein Risiko einzugehen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, die Session vorzeitig zu beenden. Für das Rennen sind wir gewappnet.“

Kévin Estre (911 RSR #91): „Patrick und Nick konnten das Auto einige Runden mit Regenreifen erproben. Ich hatte meinen Helm für meinen Stint bereits aufgesetzt, doch dann setzte so starker Regen ein, dass wir nichts riskieren wollten. Von meinen Teamkollegen kam nur positives Feedback bezüglich des 911 RSR auf nasser Strecke. Für Samstag hoffe ich nun auch auf ein bisschen Regen. Wir haben bisher perfekt gearbeitet und sind bereit für das Rennen.“

Earl Bamber (911 RSR #92): „Wir haben im Qualifying gezielt auf das Rennen hin gearbeitet. Leider fiel die letzte Session regelrecht ins Wasser.“

Frédéric Makowiecki (911 RSR #92): „Heute war ein Tag, an dem wir nicht viel probieren konnten. Das Wetter war nicht stabil genug. Trotzdem sind wir gut für das Rennen gerüstet.“

Jörg Bergmeister (911 RSR #92): „Ich bin im Qualifying nur sehr wenig zum Fahren gekommen. Doch das ist kein Problem – ich bin in Le Mans schließlich nicht das erste Mal am Start.“

Fahrer Kundenteams
Richard Lietz (911 RSR #77 Dempsey Proton Racing): „Wir haben das Auto voll auf das Rennen abgestimmt. Bei diesen schwierigen Bedingungen machte es keinen Sinn, mit Gewalt schnelle Zeiten fahren zu wollen. Bei einem 24-Stunden-Rennen spielt es keine Rolle, ob man von einem Platz weiter vorne oder hinten startet."

Michael Christensen (911 RSR #77 Dempsey Proton Racing): „Wir haben mit Blick auf das Rennen noch verschiedene Dinge am Auto ausprobiert. Ich bin mit frischen Reifen rausgefahren, das funktionierte gut. Alles läuft wie erwartet, ich bin zufrieden.“

Philipp Eng (911 RSR #77 Dempsey Proton Racing): „Erst war die Strecke mal nass, dann wieder trocken – und zum Schluss nur noch nass. Es hat aber unheimlich viel Spaß gemacht und wir wissen jetzt, dass wir auch bei Regen gut aufgestellt sind.“

Wolf Henzler (911 RSR #78 KCMG): „Heute war es wirklich schwierig. Wir haben die Fahrzeugabstimmung verändert, das hat aber noch nicht gereicht, um deutlich schnellere Rundenzeiten zu fahren.“

Christian Ried (911 RSR #78 KCMG): „Der 911 RSR ist auch im Regen sehr gut. Da auch im Rennen möglicherweise wechselhafte Bedingungen herrschen werden, macht uns das trotz unserer Startposition zuversichtlich.“

Joel Camathias (911 RSR #78 KCMG): „Es war heute sehr schwierig, die Streckenverhältnisse richtig einzuschätzen. Doch wir haben die richtigen Reifen gewählt – sie haben gut funktioniert. Man musste aber sehr vorsichtig sein, um kein Aquaplaning zu bekommen - vor allem auf den schnellen Geraden. Doch darauf sind wir als Fahrer vorbereitet.“

Patrick Long (911 RSR #88 Abu Dhabi Proton Racing): „Wir haben ein bisschen gepokert und direkt nach der Installationsrunde neue Slicks aufgezogen. Weil es anfing zu regnen, sind wir – anstatt etwas am Auto auszuprobieren – sofort auf eine schnelle Runde gegangen. Diese Taktik war ein Volltreffer. Ich hatte kaum Verkehr und erwischte eine perfekte Runde. Damit bin ich sehr glücklich.“

Khaled Al Qubaisi (911 RSR #88 Abu Dhabi Proton Racing): „Wir waren sehr gut unterwegs. Das war genau unser Wetter. Sollte es auch im Rennen regnen, wäre das wie Weihnachten für uns.“

Cooper MacNeil (911 RSR #89 Proton Competition): „Das waren unglaubliche Bedingen, aber dafür sind wir in Le Mans. Hier muss man einfach mit allem rechnen.“

Leh Keen (911 RSR #89 Proton Competition): „Wir haben über Nacht einiges am Auto verbessert. Es fühlte sich heute wesentlich besser an, und wir waren rund eine Sekunde schneller als gestern. Das Team hat toll gearbeitet.“

Marc Miller (911 RSR #89 Proton Competition): „Das war heute eine Wende zum Guten. Die Balance des Autos im Regen war perfekt, und die Geschichte zeigt, dass es hier in Le Mans beim Rennen manchmal auch regnet, wenn keiner damit rechnet. Wir sind darauf bestens vorbereitet.“

Ergebnis Qualifying
Klasse GTE-Pro
1. Hand/Müller/Bourdais (USA/D/F), Ford GT, 3:51,185 Minuten
2. Briscoe/Westbrook/Dixon (AUS/GB/NZ), Ford GT, + 0,312 Sekunden
3. Bruni/Calado/Pier Guidi (I/GB/I), Ferrari 488 GTE, + 0,383
8. Bamber/Bergmeister/Makowiecki (NZ/D/F), Porsche 911 RSR, + 3,733
10. Pilet/Estre/Tandy (F/F/GB), Porsche 911 RSR, + 4,147
12. Christensen/Lietz/Eng (D/A/A), Porsche 911 RSR, + 4,241

Klasse GTE-Am
1. Mok/Sawa/Bell (MAL/J/GB), Ferrari 458 Italia, 3:56,827 Minuten
2. Lamy/Dalla Lana/Lauda (P/CAN/A), Aston Martin, + 0,371 Sekunden
3. Al Qubaisi/Long/Heinemeier Hansson (UAE/USA/DK), Porsche 911 RSR, + 0,686
8. Ried/Henzler/Camathias (D/D/CH), Porsche 911 RSR, + 2,207
10. MacNeil/Keen/Miller /USA/USA/USA), Porsche 911 RSR, + 3,280
11. Wainwright/Carroll/Barker (GB/GB/GB), Porsche 911 RSR, + 4,219

Porsche / DW