Nakajima/Buemi/Alonso wiederholen den Le Mans Sieg und gewinnen überlegen den Fahrertitel
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24h Le Mans: Fernando Alonso nach dem Rennen - Wir hatten ganz einfach nur Glück!

(Speed-Magazin.de) Fernando Alonso: "Mein Hauptziel für dieses Wochenende war, die Weltmeisterschaft zu gewinnen." Er sagt noch dazu: "Wir hatten Glück, aber Glück spielt im Motorsport immer wieder eine wichtige Rolle. Eigentlich hätte das Schwesterauto den Sieg verdient, denn die Nr.7 war über 24 Stunden schneller als wir." Alonso ist nach Petter Solberg der zweite Rennfahrer, der sich zwei FIA-Weltmeistertitel geholt hat!

Neues Reglement vorgestellt

Im Vorfeld des 24 Stunden Rennens hat der ACO nun das ab der Saison 2020/2021 gültige Regelwerk für die Nachfolgeklasse der LMP1 vorgestellt. In dieser neuen Hyper-Car-Klasse können nun reine Prototypen und Ableitungen von Straßenfahrzeugen eingesetzt werden. Ein Hybridsystem ist nicht zwingend vorgeschrieben. Wenn ein solches System zur Anwendung kommt, darf die zusätzliche Leistung erst ab 120 km/h abgerufen werden. Dies soll verhindern das der Vorteil des Allrads beim herausbeschleunigen aus Kurven zum tragen kommt. Bei Regen soll die Grenze auf 140 oder 160 km/h angehoben werden. Das Gewicht der Fahrzeuge soll 1100 kg betragen und die Motorleistung soll bei 750 PS liegen. Auf Le Mans bezogen sollen die Rundenzeiten auf die Marke von 3:30 Minuten ansteigen. Die verschiedenen Fahrzeugkonzepte sollen dann über eine BoP (Balance of Performance) wie in der GT-Pro Klasse angepasst werden. Darüber hinaus werden die Teams von einem festgelegten Reifenlieferanten bedient. Aston Martin und Toyota haben bereits ihre Teilnahme zugesagt.

LMP1: Die Nummer 8 gewinnt die 24h Le Mans

Start zur 87. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans
Start zur 87. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans
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Um die privaten LMP1 näher an Toyota zu bringen wurde die Spritmenge für die nicht Hybrid LMP1 frei gegeben. Kamui Kobayashi fuhr mit 3:15.498 die Bestzeit, vor dem Schwesterauto, das 0,411 Sekunden länger brauchte. Der SMP-Dallara mit dem Trio Sergey Sirotkin/Egor Orudzhev/Stephane Sarrazin auf Startplatz drei fehlten 0,662 Sekunden auf die Bestzeit.

Am Start setzten sich dann beiden Toyota an die Spitze und bestimmten das Tempo nach belieben. Die erste Rennhälfte war von vielen Safety-Car Phasen geprägt. Bei Halbzeit lagen Mike Conway/Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez vorn. Fernando Alonso/Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima im Schwesterauto liegen 1 Minute zurück. Nathanel Berthon/Thomas Laurent/Gustavo Menezes im Rebellion auf Position drei haben bereits drei Runden Rückstand. Während die beiden Toyota problemlos ihre Runden abspulen, müssen die privaten LMP1 Federn lassen. Beide Rebellion verlieren durch Defekte und Unfälle Zeit. Egor Orudzhev schmeißt auf Rang drei liegend seinen SMP-Dallara in die Leitplanken und muss aufgeben. Sechs Stunden vor dem Ende liegt die #7 (Conway-Kobayashi-Lopez) vor der #8 (Alonso-Buemi-Nakajima). Die noch im Rennen verbliebenen Dallara und Rebellion sind chancenlos gegenüber den Toyota. Eine Stunde vor Rennende dann die Entscheidung: Der führende Toyota von Conway/Kobayashi/Lopez muss wegen eines Reifenschadens einen zusätzlichen Stopp einlegen. Alonso/Buemi/Nakajima gehen in Führung und gewinnen das Rennen und den Fahrertitel

LMP2: Signatech Alpine gewinnt Team-Titel

Signatech Alpine gewinnt den Team und Fahrertitel der LMP2 Klasse
Signatech Alpine gewinnt den Team und Fahrertitel der LMP2 Klasse
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Mit dem Sieg in der LMP2 Klasse gewinnt Signatech-Alpine den Team-Titel und das Fahrertrio Nicolas Lapierre/Andre Negrao/Pierre Thiriet die Fahrerwertung vor dem Oreca des Jackie Chan Teams mit den Fahrern Gabriel Aubry/Stephane Richelmi/Ho Pin Tung

GT-Pro: Porsche-Werksfahrer Christensen und Estre sind Weltmeister

Den Marken-Titel sicherte sich Porsche bereits beim vorletzten Rennen in Spa. Corvette tritt hier zum letzten mal mit der aktuellen C7.R an. Im nächsten Jahr werden die US Amerikaner mit dem Nachfolge Modell starten. Dabei wird es sich wohl um einen Mittelmotor Sportwaagen mit Turbomotor handeln. BMW und Ford steigen nach den 24 Stunden von Le Mans aus. Leider dünnt die GT-Pro Klasse extrem aus. Für die WEC-Saison 2019/2020 sind mit Aston Martin, Ferrari und Porsche nur noch drei Hersteller mit je zwei Fahrzeugen eingeschrieben. Während sich in der sogenannten Top Klasse LMP1 die Spannung in Grenzen hält, bieten die Akteure der GT-Pro allerbeste Unterhaltung. Bei Halbzeit liegen die ersten acht innerhalb von 3:30 Minuten. In der Nacht müssen Michael Christensen und Kevin Estre einen Rückschlag im Kampf um den Fahrertitel hinnehmen. Der Auspuff ist defekt und muss getauscht werden. Die Porsche Crew verliert 5 Runden. Der AF-Corse Ferrari gewinnt mit James Calado/Alessandro Pier Guidi/Daniel Serra die GT-Pro Klasse. Michael Christensen und Kevin Estre reichte Platz zehn um sich den GT-Fahrertitel zu sichern.

GT-Am: Project 1 Motorsport gewinnt Team- und Fahrer-Titel

Die WEC Newcomer von Project 1 gewinnen den Team und Fahrertitel
Die WEC Newcomer von Project 1 gewinnen den Team und Fahrertitel
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Hier kämpft das deutsche Project 1 Porsche Team als Tabellenführer mit dem Spirit of Race Ferrari und dem Aston Martin von TF-Sport um den Titel. Nach zwölf Stunden Fahrzeit liegen Jörg Bergmeister/Patrick Lindsey und Egidio Perfetti hinter dem Ford Gt von Keating Motorsport und dem TF Aston auf Rang drei. Am Ende reicht dem Project 1 Team der zweite Klassenplatz hinter dem Ford von Keatin Motorsport zum Titelgewinn in der Teamwertung. Das Fahrer Trio Jörg Bergmeister/Patrick Lindsey und Egidio Perfetti holen sich den Titel in der Fahrerwertung.

Horst Bernhardt