24 Stunden Le Mans 2018: Regen in Le Mans
(Speed-Magazin.de) Am kommenden Wochende findet zum 86. Mal das 24 Stunden Rennen von Le Mans statt. Das 1923 zum ersten mal ausgetragene Rennen ist seit jeher das wichtigste Langstrecken-Rennen der Welt. Toyota will im 15. Anlauf endlich den Sieg nach Japan holen. Nachdem im letzten Jahr die Rennwoche bei besten äußeren Bedingungen verlaufen ist, drohen in diesem Jahr Regenschauer über die Trainings- und Renntage. Am Montag und am Dienstag Morgen wurden die Campingplätze rund um die Strecke geflutet und die bereits vielen angereisten Fans wurden einer ersten harten Bewährungsprobe ausgesetzt. Für den Mittwoch sind die Aussichten recht gut und es gut möglich das die Pole Position bereits morgen Abend vergeben wird.Bei wechselhaften Bedingen wird es für Toyota Gegner Rebellion einfacher werden die haushohen Favoriten unter Druck zu setzen. Beim Testtag gelang es der Schweizer Truppe durch Mathias Beche im Rebellion R13 bis auf 0.614 Sekunden an die Bestzeit von Fernando Alonso im Toyota TS050 heranzufahren. Der von Oreca entwickelte R13 sollte auch der einzige ernstzunehmende Herausvorder der Toyotas sein. Wie sich die weiteren LMP1 Konkurrenten schlagen werden muss man abwarten. Hier dürften die wenigen Testfahrten der LMP1 Neueinsteiger im Vorfeld der Saison sich eher negativ auswirken.
Eine Zielankunft dürfte für die Teams von SMP, Dragonspeed und Manor bereits als Erfolg verbucht werden. Erhebliche Fortschritte sind im Team von Colin Kolles festzustellen. War man im letzten Jahr als einziges LMP1 Privatteam oftmals nicht auf LMP2-Niveau unterwegs, ist man in Sachen Standfestigkeit uns Speed erheblich besser aufgestellt wie im Vorjahr. Wenn die Truppe das Rennen einigermaßen Sorgenfrei durchfahren kann, ist eine Top 5 Platzierung im Bereich des möglichen. Einen Favoriten für die die LMP2-Klasse zu benennen, ist unmöglich.
Im 20 Fahrzeuge umfassenden Feld gehören die Vorjahres-Sieger von Jackie Chan Racing ebenso zum Kreis der Sieganwärter wie die Teams Dragenspeed, G-Drive oder Signatech-Alpine. Alle LMP2-Fahrzeuge sind einheitlich mit dem Gibson 4,2 Liter V8 Motor ausgerüstet, der ca. 600 PS leistet. Die vier Chassis-Hersteller Oreca, Alpine, Ligier und Dallara lagen beim Vortest innerhalb von 2.740 Sekunden. Siebzehn Werksautos von Aston Martin, BMW,Corvette, Ferrari, Ford und Porsche bilden ein extrem stark besetztes Feld der GT-Pro Klasse. Porsche und Ford bestimmten den Saisonauftakt in Spa und waren auch beim Test hier vor einer Woche die schnellsten. Beide Hersteller treten mit je vier Fahrzeugen an und liegen auch geschlossen vorn in der Zeitenliste des Vortests.
Patrick Pilet fuhr im 911 RSR mit 3:52.551 (210,9 km/h) die schnellste Runde der GT-Armada. Die acht schnellsten trennten am Ende des Testtages am 3. Juni 1.326 Sekunden auf dem 13,6 Kilometer langen Kurs in Le Mans. Nicky Catsburg im BMW M8 konnte sich mit einem Rückstand von 1.395 Sekunden im Feld der Werks-GT behaupten. BMW ist absolut dabei im GT-Pro Feld. Ferrari und Corvette sind schwer einzuschätzen. Die roten haben mit 1.586 Sekunden Rückstand keinen all zu großen Rückstand, es ist aber durchaus im Bereich des möglichen das man die wahre Performance noch nicht gezeigt hat. Gleiches gilt für die Corvettes. Oliver Gavin fuhr beim Test 3:54.179, was einen Rückstand von 1.628 Sekunden bedeutet. Enttäuschend bisher Aston Martin: Die Briten fuhren beim Auftakt in Spa hinterher und auch beim Test war man nicht konkurrenzfähig. Das wahre Kräfteverhältnis wird sich morgen nach dem ersten Qualifying etwas klarer präsentieren.
Horst Bernhardt / DW