"Wir mussten eine sehr aggressive Strategie wählen, weil Audi sehr, sehr schnell war."
© DTM | Zoom

VIDEO DTM Rennen 1 Ergebnisse: Überraschungssieg für Paul di Resta auf dem Hungaroring

(Speed-Magazin.de) Damit hatte nach dem Qualifying niemand gerechnet: Nach einer erdrückenden Audi-Dominanz im Zeittraining jubelten nach Rennen eins auf dem Hungaroring Paul Di Resta (Mercedes-AMG), Timo Glock und Bruno Spengler (beide BMW) auf dem Siegerpodest. Alle drei profitierten von ihrer auf einen frühen Stopp ausgelegten Boxenstrategie sowie einer Safetycar-Phase. Bester Audi-Fahrer war Mike Rockenfeller, der seinen überlegenen Rennspeed voll ausspielte, mehr als 20 Sekunden Rückstand aufholte, am Ende trotzdem nicht an Spengler vorbeikam und auf Platz vier die Zielflagge sah.

„Ich habe gut mit meinen Reifen gehaushaltet und konnte so viele Runden am Stück fahren“, sagte Sieger Di Resta nach dem Rennen. „Wir mussten eine sehr aggressive Strategie wählen, weil Audi sehr, sehr schnell war. Timo Glock hatte ich im Griff, er war einfach nicht nah genug an mir dran.“ Für Di Resta ist es der achte Sieg in der DTM, zuletzt stand der Mercedes-AMG-Pilot beim Auftaktrennen 2016 in Hockenheim auf der obersten Stufe des Podests. Den Sieg widmete der Schotte seiner Frau Laura und der neugeborenen Tochter Perla, die am Montag zur Welt gekommen war.


© DTM
Zufrieden mit Platz zwei war Timo Glock. „Damit haben wir absolut nicht gerechnet“, sagte er. „Zum Glück haben wir vor der Safetycar-Phase gestoppt, das war Gold wert. Ohne diese Situation hätten wir heute keinen Blumentopf gewonnen, geschweige denn 18 Punkte geholt. Am Anfang war ich schneller als Paul, habe mich aber bewusst zurückgehalten, um meine Reifen zu schonen.“ Der Hungaroring scheint Glock zu liegen: 2008 stand er hier als Zweitplatzierter erstmals bei der Formel 1 auf dem Podium.

Spenglers Erfolgsgeheimnis war ein zweiter Boxenstopp zum richtigen Zeitpunkt, unmittelbar zu Beginn der Safetycar-Phase. „Nach dem Reifenwechsel nach der ersten Runde musste ich noch einmal stoppen, sonst hätte ich gegen Rennende sicher Probleme mit den Reifen bekommen“, sagte der kanadische DTM-Champion von 2012, der sich in den letzten zwei Runden mit Händen und Füßen erfolgreich gegen Rockenfellers Angriffe wehren konnte. „Mike war schnell unterwegs, der schnellste Fahrer im Feld heute. Wenn das Rennen länger gedauert hätte, hätte ich ihn wohl kaum hinter mir halten können.“


© DTM
René Rast, der im Audi RS 5 DTM im Qualifying seine erste Pole-Position eingefahren hatte, musste sich mit Platz sechs hinter seinen Markengefährten Mike Rockenfeller und Mattias Ekström begnügen.

Grund für die Safetycar-Phase war der Ausfall von BMW-Pilot Maxime Martin, der nach acht Runden ausrollte und seinen BMW M4 DTM auf der Strecke parkte. Für die Bergung des Boliden schickte die Rennleitung das Führungsfahrzeug auf die Strecke.

Tabellenführer Lucas Auer (Mercedes-AMG) blieb im Samstagsrennen auf dem Hungaroring punktelos, behielt aber dennoch seine Führung. Der Vorsprung auf die ersten Verfolger Green und Rockenfeller ist auf acht beziehungsweise 16 Zähler geschrumpft.

Pos.Nr.FahrerTeamauf F.auf V.Rdn.StoppsStrafe
1 3 P. di Resta HWA-Mercedes     35 1  
2 16 T. Glock RMG-BMW 1.393 1.393 35 1  
3 7 B. Spengler RBM-BMW 4.598 3.205 35 2  
4 99 M. Rockenfeller Phoenix-Audi 4.948 0.350 35 1  
5 5 M. Ekström Abt-Audi 8.937 3.989 35 1  
6 33 R. Rast Rosberg-Audi 9.561 0.624 35 1  
7 53 J. Green Rosberg-Audi 10.781 1.220 35 1  
8 2 G. Paffett HWA-Mercedes 31.014 20.233 35 1  
9 11 M. Wittmann RMG-BMW 31.577 0.563 35 1  
10 48 E. Mortara HWA-Mercedes 32.651 1.074 35 1  
11 51 N. Müller Abt-Audi 33.106 0.455 35 1  
12 15 A. Farfus RMG-BMW 35.742 2.636 35 1  
13 22 L. Auer HWA-Mercedes 36.780 1.038 35 1  
14 63 M. Engel HWA-Mercedes 37.760 0.980 35 1  
15 77 L. Duval Phoenix-Audi 1 Runde 1 Runde 35 1 + 30 Sek
DNF 31 T. Blomqvist RBM-BMW     26 1  
DNF 6 R. Wickens HWA-Mercedes     13 1  
DNF 36 M. Martin RBM-BMW     8 1

DTM / ND