Engel: "Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht, dass es die letzte Runde war."
© DTM | Zoom

VIDEO DTM Moskau: Maro Engel im siebten Himmel

(Speed-Magazin.de) Das war ein Paukenschlag! Das zweite Rennen auf dem Moscow Raceway brachte vor 25.000 Zuschauern die bisher größte Überraschung der Saison. Maro Engel raste vom vorletzten Platz zu seinem ersten Sieg überhaupt in der DTM. Dahinter fuhren der neue Tabellenführende Mattias Ekström im Audi und BMW-Pilot Bruno Spengler auf die weiteren Podiumsplätze. Insgesamt 52 Rennen hatte DTM-Rückkehrer Engel auf diesen Glücksmoment warten müssen. Zwei zehnte Ränge und ein neunter Platz waren in den neun Rennen der bisherigen Saison die magere Ausbeute des Mercedes-AMG-Piloten gewesen. Doch am Sonntag schlug die Stunde des 29-Jährigen. Zu den bisher gesammelten vier Punkten kamen gleich 25 Zähler obendrauf.

„Es ist fantastisch. Wir wussten, wenn das Safety-Car rauskommt, dann ist es ein perfektes Szenario für uns. Unsere Strategie war darauf aufgebaut. Ich hatte aber einen Fehler im Qualifying, und ich musste von vorletzter Stelle starten. Deshalb habe ich nicht mit einem Sieg gerechnet. Nachdem ich Duval und Wittmann passiert hatte, wusste ich, ich habe eine Chance“, sagte Engel, der mit Marco Wittmann, Tom Blomqvist (beide BMW) und Loic Duval (Audi) schon in der ersten Runde die Reifen wechselte. Während die anderen drei Piloten im Laufe des Rennens nach und nach durchgereicht wurden, profitierte Engel bei seinem Coup wie erhofft von einer Safety-Car-Phase ab Runde sechs. BMW-Pilot Maxime Martin war zuvor mit überhitzten Bremsen in die Leitplanke gekracht. Zu diesem Zeitpunkt führte Spengler vor Ekström und Paul Di Resta. Für den Mercedes-AMG-Piloten war das Rennen später in Runde 29 nach einer Kollision mit Duval vorzeitig beendet.


© DTM
Das Feld rückte infolgedessen wieder enger zusammen. Und zunächst setzte sich besagtes Quartett aufgrund der Boxenstopps der übrigen Fahrer nach und nach an die Spitze des Feldes. Bis auf Audi-Pilot Nico Müller, der den Boxenstopp bis drei Runden vor Schluss rauszögerte. Müller fuhr Runde um Runde auf Platz eins und bremste das gesamte Feld ein. „Er hat mich ohne Frage aufgehalten. Ich habe die ganze Zeit gebetet, dass er endlich in die Box fährt, aber den Gefallen hat er mir nicht getan – und einen Kontakt bei einem Überholversuch wollte ich nicht riskieren“, sagte Engel, der froh war, als er endlich die Zielfahne erblickte. „Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht, dass es die letzte Runde war.“

„Eki“ flog in seinem Rücken heran, der Schwede machte Position für Position gut, für den Sieg fehlten ihm dann aber am Ende ein paar zusätzliche Runden. „Ich war im selben Boot wie Bruno. Mir war klar, dass es nach dem Safety-Car schwer werden würde, noch nach vorne zu fahren. Das war Hardcore-Racing. Ich bin sehr zufrieden mit Platz zwei nach so einem Rennen“, so Ekström, der den viertplatzierten Audi-Piloten René Rast (112 Punkte) in der Gesamtwertung wieder um einen Punkt überholte.

Durch Bruno Spengler kletterte auch der dritte Markenhersteller der DTM aufs Podium. „Das ist mein fünftes Podium in Moskau. Mein Bruder lebt hier, deshalb fühle ich mich ein bisschen wie zu Hause in Russland. Als ich das Safety-Car sah, dachte ich, was für ein Pech. Aber wir haben im richtigen Moment den Boxenstopp gemacht und am Ende war es ein großer Fight“, sagte der Kanadier, der in der Gesamtwertung nun Neunter mit 61 Punkten ist.nkten kamen gleich 25 Zähler obendrauf.

DTM / JM