Frijns fliegt durch die Nacht
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DTM: Robin Frijns ist der erste Niederländer auf dem DTM-Podium seit 2004

(Speed-Magazin.de) Der fliegende Holländer ist endlich abgehoben. Robin Frijns ist der erste Niederländer nach Christijan Albers, der bei einem DTM-Rennen aufs Podium fuhr. Die Fotos von damals in Zandvoort in der AMG-Mercedes C-Klasse sind beinahe schon vergilbt. 13 Jahre, 11 Monate und 21 Tage später hat es mit Robin Frijns wieder ein Niederländer auf das Podest bei der DTM geschafft. Der Audi-Pilot belegte in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Misano Platz zwei. Trotz seines Husarenrittes von Startplatz zwölf bis beinahe ganz nach vorne, wirkte Frijns nach der Flutlicht-Premiere erstaunlich gelassen. Er freute sich innerlich.

„Darüber habe ich nicht groß nachgedacht. Es ist nett, wenn man es erwähnt“, so der Rookie zu Albers. „Ich schaue von Rennen zu Rennen, um das bestmögliche Resultat zu erzielen. Ich denke, ich hätte heute auch gewinnen können. Aber Mitte des Rennens war ich in Turn zehn auf der Außenseite und ich wurde ich von Timo Glock berührt, dadurch verlor ich mehrere Positionen. Ohne dies, wäre die Sache anders gelaufen“, sagte Frijns, der in Runde sechs von Regenreifen auf Slicks wechselte. „Ich hatte im GT3 hier 2016 schon mal identische Bedingungen. Da hatte ich einen kleinen Vorteil bei der Wahl der Reifen beim Start. Es fühlte sich ähnlich an, deshalb begann ich mit Regenreifen. Das war die richtige Wahl, wenngleich ich auch etwas Glück mit den Safety-Car-Phasen hatte.“

Lieferte ein super Rennen ab: Robin Frijns im Audi RS 5 DTM
Lieferte ein super Rennen ab: Robin Frijns im Audi RS 5 DTM
© DTM
Bereits in Brands Hatch war die Geschwindigkeit da. Der DTM-Rookie wurde am Samstag Erster und Zweiter in den Freien Trainings und hatte im Qualifying Pech mit einer Gelben Flagge. Zwei zwölfte Plätze bescherten ihm letztlich null Punkte. „Das war sehr schmerzhaft für mich. Weil, ich wusste, dass der Speed da ist. Auch wenn meine Qualifying-Ergebnisse mir manchmal noch Rätsel aufgeben. Das war jetzt in Misano dasselbe. Es war ein wenig enttäuschend. Aber im Rennen passte letztlich alles sehr gut.“

Was, gelinde gesagt, eine Untertreibung war. Denn Frijns behielt in einem teilweise unübersichtlichen Rennverlauf unter schwierigen Sicht- und Wetterverhältnissen jederzeit den Überblick. Nach mehreren Ausfällen mit den zwei kurz aufeinander folgenden Safetycar-Phasen kämpfte sich der gebürtige Maastrichter Platz um Platz nach vorn. Sechs Runden vor Schluss zeigte er ein spektakuläres Manöver. Er überholte Loïc Duval und Philipp Eng gleichzeitig auf der Außenbahn. „Für mich war es ein einziges Durcheinander. Ich bin von Platz zwölf gestartet und war mittendrin. Dort habe ich alles mit angesehen, wie René Rast und Jamie Green kollidiert sind. Dann hat Joel Eriksson Lucas Auer herumgedreht, das ist auch direkt vor mir passiert. Langweilig war mir jedenfalls nicht.“

Drei Kurven vor dem Ziel krönte Frijns sein Rennen. Er passierte in einem beinharten Duell Reifen an Reifen auch noch Edoardo Mortara im Mercedes-AMG und sicherte sich 18 Punkte für das Gesamtklassement, in dem der 27-Jährige nun mit 43 Punkten Zwölfter ist. Fortsetzung folgt...

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