Rast: " Wir haben viele Setup-Varianten ausprobiert. "
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DTM: Rene Rast „Wir werden noch bessere Rennen sehen“

(Speed-Magazin.de) Bei den Testfahrten im italienischen Vallelunga hatte der neue Audi RS 5 DTM seinen ersten öffentlichen Rollout. Auf der Strecke nördlich von Rom begann für René Rast bei schwierigen Wetter-Bedingungen die heiße Phase der Vorbereitung für die am 5. und 6. Mai auf dem Hockenheimring startende DTM-Saison 2018. DTM.com hat den Champion nach seinen ersten Eindrücken befragt. Wie wirken sich die aerodynamischen Änderungen auf das Fahrverhalten des Meisterautos aus?

Auf Regenrennen bei der DTM bist du ja jetzt bestens vorbereitet…
(lacht) „Das wäre gut, wenn es jetzt das ganze Jahr so wäre. Ernsthaft: Ich bin ja Samstag gefahren, da war es schon sehr nass. Am Vormittag konnten wir nicht fahren, weil es zu viel Regen gab. Ab 15 Uhr hat es aufgehört. Aber, die Strecke blieb nass und wir sind komplett mit Regenreifen gefahren. Das war für mich nicht ideal. Aber, es ist wie es ist. Das Wetter konnte ich leider nicht beeinflussen.

Was konntet ihr angesichts der schwierigen Bedingungen überhaupt an verschiedenen Abstimmungsvarianten testen? Wie viele Runden konntest du absolvieren?

Rast fuhr als einer der ersten Fahrer den 2018er Audi RS 5 DTM
Rast fuhr als einer der ersten Fahrer den 2018er Audi RS 5 DTM
© DTM
Ich bin um die hundert Runden gefahren. Es sind also schon einige Runden zusammengekommen. Wir haben viele Setup-Varianten ausprobiert. Das Auto ist natürlich nicht neu, aber wir haben eine veränderte Aerodynamik. Gerade für den Regen haben wir alles durchgetestet, was wir an Varianten hatten. Wir haben uns natürlich ein bisschen auf die Regenreifen konzentriert, dass wir da den optimalen Luftdruck finden für alle Bedingungen. Da gab es schon einiges.

Letztes Jahr hat Mattias Ekström noch mit Jamie Green in Vallelunga getestet. Dieses Mal durftest du in Italien mit Green die ersten Runden im Audi RS 5 DTM bestreiten. Wer wählt die Fahrer aus?
Das ist bei Audi relativ einfach. Die beiden bestplatzierten Fahrer der letztjährigen Meisterschaft dürfen testen. Da Mattias zurückgetreten war, ist Jamie aufgerückt auf den zweiten Platz.

Hast du bei der Gelegenheit auch mit einem Auge mal geschaut, was macht die Konkurrenz?
Gerade bei der ersten Ausfahrt schaut man natürlich schon mal hin, was hat die Konkurrenz anders gemacht. Wie sind die aufgestellt? Grundsätzlich konzentriert man sich aber mehr auf sich selbst, als auf die anderen.

Der Abtrieb wurde reduziert, das Fahrwerk vereinfacht. Wie fällt dein Fazit des Tests aus? Wo liegen die Unterschiede im Vergleich zum letztjährigen Auto?
Da ich nur im Regen gefahren bin, ist es schwer, einen Vergleich zu ziehen. Das Auto fühlt sich ähnlich an. Wir haben etwas an Aerodynamik verloren. Mit dem entsprechenden Setup kann man es gut fahrbar machen.

Du hast den reduzierten Abtrieb vorher auch bei ersten virtuellen Tests im Simulator getestet. War da der Unterschied spürbarer?

Das Wetter war beim Test durchwachsen
Das Wetter war beim Test durchwachsen
© DTM
Da habe ich schon einen großen Unterschied gemerkt. Wenn du fünf Minuten vorher das alte Auto gefahren bist, und fünf Minuten später das neue Auto, das merkst du direkt. Wenn man sich aber einmal in das neue Auto reingesetzt hat und sich daran gewöhnt hat, dann vergisst man schnell, wie das alte Auto gefahren ist.

Was hat sich denn im Speziellen geändert?
Durch die verringerte Aerodynamik hast du weniger Geschwindigkeit in den Kurven. Man muss einen Tick früher bremsen und kann nicht mehr ganz so viel Geschwindigkeit mit durch die Kurve nehmen. Wenn du mit der gleichen Geschwindigkeit wie letztes Jahr in die Kurve fährst, kann es schon ein bisschen eng werden. Das sind aber Kleinigkeiten.

Führt dies zu noch mehr Chancengleichheit unter den Fahrern?
Definitiv. Dadurch, dass jetzt mehr Einheitsteile verbaut sind, sind die Autos der Hersteller relativ ähnlich. Das führt dazu, dass meiner Meinung nach, das Feld noch enger zusammenrücken wird. Wir werden deshalb noch bessere Rennen sehen, es wird mehr Überholmanöver geben. Es kann sein, dass die Top-Speeds am Ende der Geraden höher werden, aufgrund des geringeren Luftwiderstandes.

Wie sieht dein Programm bis zum DTM-Auftakt in Hockenheim aus?
Ich reise am Dienstag für einen Sponsor eine Woche nach Neuseeland. Von da aus fliege ich direkt nach Amerika und fahre in Florida das 12-Stunden-Rennen von Sebring. Dann ist schon fast Ende März. Beim Team Rosberg gehe ich noch ein, zwei Tage in den Simulator, anschließend ist ein VLN-Rennen und dann der ITR-Test vom 9. bis 12. April in Hockenheim. Viel Luft habe ich also nicht mehr.

DTM / JM