Das durchwachsene Wochenende der Lokalmatadoren in Spielberg
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DTM: Philipp Eng „Der Österreicher ist ein Patriot“

(Speed-Magazin.de) Philipp Eng und Lucas Auer hatten sich ihr DTM-Heimspiel in Spielberg sicherlich anders vorgestellt. Für die Lokalmatadoren verlief das Rennwochenende am Red Bull Ring ziemlich durchwachsen. BMW-Pilot Eng fuhr als Achter und Neunter immerhin zweimal in die Punkte beim vorletzten DTM-Auftritt der Saison. Mercedes-AMG-Pilot Auer, während des Wochenendes von einem Infekt geschwächt, schied nach Platz sechs anderntags auf dem Kurs in der Steiermark aus.

„Wir waren eigentlich immer gut dabei. Es gibt vier Schlüsselmomente an einem Rennwochenende: zwei Qualifyings und zwei Rennen. Wir hatten immer irgendwas. Der Sonntag war geprägt von technischen Problemen. Somit konnte ich auch nicht zu Ende fahren. Deswegen war es nix“, sagte Auer, selbst als er die acht Punkte tags zuvor holte, lief für ihn nicht alles rund. „Mein Speed war extrem positiv. Leider haben wir das Rennen an der Box verloren. Aber wir gewinnen und verlieren gemeinsam.“ Auer ist nun Siebter in der Fahrerwertung mit 118 Punkten. Eng folgt 20 Zähler dahinter als Neunter.

Eine Schlüsselszene in Rennen 2
Eine Schlüsselszene in Rennen 2
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Der DTM-Rookie in Diensten von BMW verbesserte sich zweimal in den Rennen gegenüber dem Qualifying, dennoch war dem Salzburger besonders eine Szene beim Rennen am Sonntag übel aufgestoßen. In Runde vier gab es eine Verwarnung, weil er seinen Landsmann abgedrängt haben soll. Eng musste sich infolgedessen wieder hinter Auer zurückfallen lassen. „Dass ich bestraft wurde, und meinen Platz an den Luggi zurückgeben musste, war für mich extrem schwer hinzunehmen. Ich hatte es nicht auf ihn abgesehen. Wir waren zu dritt nebeneinander, er war ganz außen, Robin Frijns war links hinter mir an meinem Hinterreifen. Er ist mir beim Bremsen draufgefahren. Natürlich fährst du dann am Scheitelpunkt vorbei. Luggi war zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich habe alles probiert, dass ich ihn nicht berühre, aber mein rechter Vorderreifen hat blockiert. Durch den Schlag war ich viel zu schnell für die Kurve. Ich habe noch versucht, extrem scharf einzulenken, um den Speed zu verringern. Es hat nicht gereicht. Das hat mein Rennen kaputtgemacht, das hat mich drei, vier Sekunden gekostet. Es wäre mehr drin gewesen.“

Der Beteiligte Auer wollte den Vorfall gar nicht weiter kommentieren. „Das ist total egal. Mein Rennen haben andere Dinge beeinflusst, und nicht Philipp. Das ist auch wurscht, ob es Österreicher gegen Österreicher war, das hätte auch ein Amerikaner sein können. Das war Rennfahrer gegen Rennfahrer, da wird hart Rennen gefahren, immer.“ Für Eng war die Bestrafung doppelt bitter. Er kassierte zu allem Überfluss in dieser Situation seine dritte Verwarnung der Saison. Das bedeutet für ihn eine Rückversetzung um fünf Plätze beim Rennen am Samstag in Hockenheim.

Der Traum vom Sieg beim Heimrennen ging nicht in Erfüllung. Dennoch hatte der BMW-Pilot jede Sekunde in Spielberg ausgiebig genossen – vor allem die für Fans geöffnete Startfeld-Präsentation: „Es war brutal. Ich war am Samstag von der ersten bis zur letzten Sekunde im Grid. Ich habe noch nie so viele Autogramme geschrieben und Selfies gemacht. Das macht mich sehr stolz. Der Österreicher ist ein Patriot, das habe ich hier hautnah erlebt. Das war ein cooles Erlebnis.“

DTM / JM