Wittmann endlich am Ziel: Der erste Podestplatz im Heimrennen
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DTM Norisring: Marco Wittmann "Das war ein cooles Gefühl"

(Speed-Magazin.de) Marco Wittmann ist am Ziel – zumindest was sein Heimrennen betrifft. Die Erleichterung war dem BMW-Pilot anzusehen. Seit 2013 fährt der gebürtige Fürther in der DTM. Zweimal war er Champion. Wittmann war zweimal Vierter, einmal Fünfter und zweimal Sechster auf dem einzigen Stadtkurs der Tourenwagenserie. Aber für einen Podestplatz auf dem Norisring langte es nie. Diese Rechnung hat der Lokalmatador am Samstag beglichen. Er wurde Dritter hinter dem Mercedes-AMG-Duo Edoardo Mortara und Gary Paffett. „Irgendwie hat es nie geklappt. Vor allem letztes Jahr bin ich so nah am Podium vorbeigeschrammt. Ich mag die Strecke eigentlich, ich habe hier in meiner Formel-3-Zeit gewonnen. Das war heute ein cooles Gefühl, hier endlich mal oben zu stehen und die Familie, die Freunde, die Eltern zu sehen, wie sie auf der Steintribüne gejubelt haben. Das war für mich ein besonderer Moment, auch wenn es nur die unterste Stufe des Treppchens war“, sagte Wittmann, der sich schon im Qualifying Rang drei gesichert hatte. Gleich in Runde eins passierte er Markenkollege Philipp Eng.

Lange Zeit konnte er Platz zwei verteidigen. Bis zur 43. Runde. Dann zog Gary Paffett unaufhaltsam an ihm vorbei. „Die coolen Zweikämpfe in diesem Jahr entstehen dadurch, dass man sich Platz zum Überleben lässt. Am Ende war Gary schneller. Er hat einen guten Move gemacht und ist an mir vorbeigegangen. Ich hatte es aber auch ein bisschen kommen sehen. Er hat später gestoppt und hatte die frischeren Reifen. Er hatte auch einen Tick mehr Pace als Edo und ich. Man hat gesehen, dass ich Schwierigkeiten hatte, den Anschluss zu halten. Ich kam nur wieder ran, als die beiden sich duelliert haben. Es fehlte aber der letzte Tick, um eine ernsthafte Attacke zu machen. Und sie waren clever genug, um den Doppelsieg nach Hause zu fahren. Für mich überwiegt die Freude über das erste Heimpodium.“

Dann sind wir mitten bei der Musik...

Rush hour in Nürnberg. Mittendrin: Marco Wittmann
Rush hour in Nürnberg. Mittendrin: Marco Wittmann
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Mit 67 Punkten ist Wittmann nun Fünfter der Gesamtwertung. 30 Punkte hinter dem Tabellenführer Paffett. Bei noch 13 ausstehenden Rennen ist das Triple also durchaus möglich. Der BMW-Pilot ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst, er versprüht dennoch Zuversicht: „Gary macht einen sehr guten Job, er hat auch heute wieder gepunktet. Was es nicht besser macht. Es gibt aber grundsätzlich keine Seriensieger in der DTM. Die 16 Punkte nehme ich gerne mit. Die Saison ist lang. Ich schreibe noch nichts ab. Nachdem wir uns die ersten drei Rennen schwergetan haben, haben wir kontinuierlich und gut gepunktet. Das Hockenheim-Wochenende hat weh getan. Ich war Zweiter im Qualifying und wenn du dann aus den Punkten rausfällst, dann läuft was falsch. Da hatten wir einen brutalen Fehler im Setup. Das haben wir angepasst. Man sieht einen klaren Aufwärtstrend. Ich bin am Lausitzring, in Budapest und auch jetzt hier auf dem Podium gestanden. Wenn das so weitergeht, sind wir mitten bei der Musik.“

Nach dem ersten Podestplatz in der DTM bei dem Rennen zwischen Dutzendteich und Grundig-Kehre ist der Erfolgshunger von Wittmann aber noch nicht gestillt. Der BMW-Pilot erwartet am Sonntag packende Zweikämpfe. „Ich wette, dass morgen noch mehr Action ist. Da bin ich mir zu 99 Prozent sicher. Erfahrungsgemäß gehen alle am Norisring das Rennen am Samstag etwas verhaltener und behutsamer an. Es ist auch selten, dass du hier ein Rennen ohne Safety-Car-Phase erlebst. Da wird morgen noch mehr Pfeffer drin sein. Ich habe ja noch zwei Stufen zum hoch klettern. Morgen heißt es wieder volle Attacke.

DTM / RB