Nico Müller
© Audi | Zoom

DTM Norisring: Dr. Wolfgang Ullrich Audi-Motorsportchef - Es ist ein Traum nach 14 Jahren beide Rennen zu gewinnen

(Speed-Magazin.de / DTM Norisring 2016) 14 Jahre nach dem letzten Sieg auf dem Norisring hat Audi beide DTM-Rennen auf dem Nürnberger Stadtkurs gewonnen. Die Stimmen nach dem Norisring-Wochenende. Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): Es ist natürlich ein Traum, nach 14 langen Jahren an diesem Wochenende am Norisring gleich zwei Siege in der Tasche zu haben. Die ganze Mannschaft freut sich wahnsinnig darüber. Ich habe nach dem Sieg von Edoardo Mortara am Samstag gesagt, dass wir nun hoffentlich den Bann gebrochen haben. Am Sonntag haben wir bewiesen, dass es definitiv so ist. Im zweiten Rennen war es im wahrsten Sinne des Wortes noch einmal einen Tick schwerer. Aber Nico (Müller) hat das wirklich souverän gemacht. Hut ab vor einer sehr überzeugenden Leistung und seiner Abgebrühtheit. Diesen Sieg hat er sich wirklich verdient. Leider hat es mannschaftlich nicht funktioniert, die guten Einzelleistungen ebenfalls umzusetzen. Aber das soll die beiden Siege nicht schmälern.

Dieter Gass (Leiter DTM bei Audi Sport)
„Es war ein fantastisches Wochenende für uns. Auf dem Norisring nach einer so langen Zeit ohne Sieg für Audi gleich zweimal zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes. Ich denke, darauf dürfen wir uns das eine oder andere Bier genehmigen. Am Samstag ist uns sogar ein Doppelsieg gelungen, der allerdings ein paar Begleitumstände hatte, die wir uns anders gewünscht hätten. Nico (Müller) ist am Sonntag gefahren wie ein alter Hase. Einfach klasse. Damit haben wir nun schon sieben DTM-Sieger in unserer Mannschaft. Die Freude über die beiden Siege überwiegt ganz eindeutig die Tatsache, dass wir speziell am Sonntag mit den anderen Autos Punkte liegen gelassen haben. Aber viele der Szenen, die wir gesehen haben, waren Norisring-typisch.“

Edoardo Mortara (Castrol EDGE Audi RS 5 DTM #48) Platz 1 / Platz 8
„Ich hatte insgesamt ein schönes Wochenende mit einem Sieg am Samstag und insgesamt 29 Punkten. Der Norisring war in der Vergangenheit eine Strecke, die uns nicht gut lag. Aber wir haben hier dieses Jahr gute Resultate gezeigt. Ich bin froh, dass ich der erste Fahrer bin, der in dieser Saison zwei Siege feiern konnte. Mein Ziel ist weiterhin, fokussiert zu bleiben, das Maximale aus dem Auto herauszuholen und noch mehr Siege zu feiern. In diesem Jahr ist das aber extrem schwierig, denn das gesamte Feld ist noch näher zusammengerückt.“

Nico Müller (Playboy Audi RS 5 DTM #51) Platz 21 / Platz 1
„Das Wochenende war ein Wechselbad der Gefühle für mich, aber natürlich überwiegen die positiven Eindrücke. Am Samstag habe ich die Hinterachse blockiert und bin in ‚Rocky‘ reingerutscht. Dabei wollte ich nicht einmal angreifen! Ich habe Punkte verloren und sein Rennen genauso kaputt gemacht wie meins. Sich am Sonntag dann so zurückzumelden war fantastisch. Wir hatten ein starkes Qualifying und waren im Rennen richtig schnell. Herzlichen Dank an das Team! Die haben mir ein Auto gegeben, das schnell war und sie waren strategisch immer voll auf der Höhe. Und der Boxenstopp war auch noch schnell. Mehr kann man sich nicht wünschen. Das so zurückzuzahlen und Danke zu sagen an das Team für die harte Arbeit bisher tut einfach nur gut. Und da ganz oben auf dem Podium zu stehen macht sowieso nur süchtig. Deshalb pushen wir voll weiter!“

Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM #53) Platz 2 / Ausfall
„Samstag war ein guter Tag. Nach Platz drei im Qualifying profitierte ich im Rennen von Ereignissen vor mir und war mit Platz zwei zufrieden. Am Sonntag wurde ich im Qualifying von langsameren Fahrzeugen aufgehalten und fand keine gute Runde. Auch beim zweiten Herausfahren konnte ich meine Rundenzeit nicht verbessern. Ich war nur zwei Zehntelsekunden von der Pole entfernt, damit aber auf Platz 16! Von so einem Startplatz ist es im Rennen immer schwierig. Ich lag die meiste Zeit in der Nähe von Martin Tomczyk, der am Ende Zehnter wurde. Ich habe versucht, António Félix da Costa zu überholen, aber er machte immer wieder die Tür zu, bis unsere beiden Autos beschädigt waren und ich aufgeben musste. Es war ein harter Sonntag, aber ich habe an diesem Wochenende immerhin 18 Punkte geholt.

Adrien Tambay (Speedweek.com Audi RS 5 DTM #27) Platz 7 / Wertungsausschluss
„Ein positives Wochenende. Vom ersten Zeittraining abgesehen, waren wir immer schnell. Wir hatten ein gutes Rennen am Samstag und konnten viele Plätze gutmachen. Wenn wir am Sonntag nicht Schwierigkeiten beim Boxenstopp gehabt hätten und da Costa mich nicht getroffen hätte, wäre ein Podium möglich gewesen. Die Pace stimmt zurzeit. Jetzt hoffe ich, dass das Glück mal auf unserer Seite ist. Wir werden weiter konzentriert arbeiten. Ich freue mich auf Zandvoort und hoffe auf mehr Punkte und mehr Podien.“

Miguel Molina (Teufel Audi RS 5 DTM #17) Platz 18 / Platz 14
„Mein Wochenende war nicht perfekt. Aber ich versuche immer, etwas Positives mitzunehmen. Am Sonntag bin ich von Platz 22 gestartet und auf Rang 14 nach vorn gefahren. Das war eine ganz gute Aufholjagd. Wir wissen, dass es am Norisring immer besonders eng zugeht und es nicht mein Lieblingswochenende ist. Ich denke schon jetzt an Zandvoort und hoffe, dort wieder stärker zu sein und gute Punkte für die Meisterschaft zu sammeln.“

Timo Scheider (AUTO BILD MOTORSPORT Audi RS 5 DTM #10) Platz 17 / Platz 16
„Am Samstag haben wir uns im Zeittraining wieder schwergetan und es nicht auf den Punkt gebracht. Daher war im Rennen nicht mehr möglich. Am Sonntag ist das Qualifying nach einem größeren Umbau des Autos deutlich besser gelaufen. Es ging in beiden Sitzungen sehr eng zu. So etwas habe ich in 16 Jahren DTM noch nicht erlebt. Wenige Tausendstelsekunden haben daher oft schon mehrere Plätze ausgemacht. Die Ausgangssituation für das zweite Rennen ließ auf Punkte hoffen, doch diese sind leider kurz vor Rennschluss zunichte gemacht worden. Die Pace war jedoch nicht ganz so schlecht. Das nehmen wir als Positives aus diesem Wochenende mit.“

Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM #99) Platz 19 / Wertungsausschluss
„Das erste Rennen am Samstag war für mich schnell gelaufen. Ich denke, für Nico (Müller) und mich wären die Plätze fünf und sechs möglich gewesen. Ich bin ihm aber nicht böse. Er kam direkt nach dem Rennen zu mir, um sich zu entschuldigen. So etwas passiert eben, wenn man am Limit fährt. Für Sonntag habe ich mir viel vorgenommen, aber im Qualifying ging nach einem guten freien Training nicht viel. Im Rennen sind wir durch viele Zwischenfälle nach vorn gespült worden. Timo (Scheider) und ich lagen auf den Plätzen zehn und elf. Beim Versuch, in der letzten Kurve an ihm vorbeizugehen, kam es zu einem Missverständnis, das auf meine Kappe geht. So wie es am Samstag dem Nico passiert ist, ist es mir mit Timo passiert. Leider habe ich auch noch drei Startplätze für Zandvoort verloren. Ich kann mich bei Timo nur entschuldigen und das Norisring-Wochenende abhaken – und natürlich Edo (Mortara) und Nico (Müller) zu den Siegen gratulieren. Es ist toll, dass sie es am Norisring für Audi nach so lange Zeit geschafft haben zu gewinnen. Ich selbst muss einfach nach vorne schauen.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM #5) Ausfall / Ausfall
„Mit meiner Pace im Qualifying bin ich sehr zufrieden, aber ohne Punkte vom Norisring nach Hause zu fahren ist sehr enttäuschend. Ich kann das Wochenende nur abhaken und nach vorn schauen. Zandvoort ist eines der Rennen, das ich immer mag. Wir werden uns darauf gut vorbereiten und versuchen zurückzuschlagen.“ 

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline)
„Da bin ich einmal nicht dabei und schon gewinnen wir unser Heimspiel am Norisring... Im Ernst: Ich bin unheimlich stolz auf unsere Mannschaft. Wir haben so lange dafür gearbeitet, unseren Sieg von 2002 zu wiederholen und wir waren oft ganz knapp dran. Nun hat es gleich zweimal geklappt. Wahnsinn! Edo (Mortara) hat am Samstag unter großem Druck gewonnen und Nico (Müller) ist am Sonntag einfach fantastisch gefahren. Auch die Boxenstopps waren sensationell. Für Eki tut es mir leid. Er war in beiden Qualifyings der schnellste Audi-Fahrer und hatte in beiden Rennen großes Pech. Dass er von einigen so hart attackiert wird, ist nicht gerechtfertigt. Aber wer austeilt, muss auch einstecken können.“

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix)
„Ein großes Lob an Audi und die Sieger von Samstag und Sonntag. Sie haben es geschafft, endlich den Fluch der letzten Jahre abzulegen und dieses Rennen zu gewinnen. Hochachtung für Edo (Mortara) und Nico (Müller)! Bei uns war es beide Tage durchwachsen: Samstag hatte ‚Rocky‘ leider einen Dreher im Rennen und wurde nach hinten durchgereicht. Auch Timo (Scheider) konnte nicht nach vorn fahren. Am Sonntag waren die Startplätze ebenfalls nicht überragend. Wir sind zwei verschiedene Strategien gefahren, unsere beiden Autos sind von den Startplätzen 13 und 17 auf die Positionen neun und zehn vorgefahren. Leider haben sich unsere Fahrzeuge gegenseitig berührt und wir haben beide Autos verloren. Das ist enttäuschend, denn die Kurve wies auf dem Norisring nach oben. Ich muss jetzt die Mannschaft neu motivieren. Danach geht es auf unsere Paradestrecke in Zandvoort.“

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg)
„Mit dem Ergebnis am Samstag war ich sehr zufrieden. Jamie (Green) hat mit einem weiteren Podestplatz wieder einmal seine Klasse unter Beweis gestellt. Und auch Adrien (Tambay) konnte von Platz 17 aus noch in die Top Ten fahren. Der Sonntag hingegen war ein Tag zum Abhaken. Adrien war wieder gut unterwegs, bis er von da Costa rausgedrängt wurde. Das war natürlich sehr schade. In Zandvoort werden wir wieder angreifen.“

Audi