Mehr Action in der 2019 DTM-Saison
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DTM: Mehr Action in der 2019 DTM-Saison

(Speed-Magazin.de) In gut zwei Wochen beginnt die neue DTM mit dem Saison-Opener traditionell in Hockenheim. Zur Zeit testet die DTM am Lausitzring, wo die Piloten die letzte Möglichkeit haben die neuen Class-One Fahrzeuge ausgiebig zu testen. Die 18 DTM-Fahrer müssen sich dabei auf tiefgreifende Veränderungen an der neuen Fahrzeuggeneration gegenüber den bis zum Finale in 2018 eingesetzten Autos einstellen. 

Motor und Aerodynamik

Erstmals werden die DTM-Fahrzeuge von Aston Martin, Audi und BMW von 2-Liter Turbomotoren angetrieben. Die Leistung steigt um ca. 100 PS und wird damit rund 600 PS an die Hinterachse liefern. Die Aerodynamik wurde gegenüber der alten Fahrzeuggeneration beschnitten, ein neuer breiterer Heckflügel mit nur noch einem Flügelelement und ein um 50 Kilogramm niedrigeres Fahrzeuggewicht soll die Rennen noch spektakulärer machen.

Push-to-pass und DRS

Gerhard Berger wünscht sich das die Fahrer mehr Einfluss haben
Gerhard Berger wünscht sich das die Fahrer mehr Einfluss haben
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Neu ist auch eine Push-to-pass-Funktion. Die Fahrer können per Knopfdruck 30 extra PS abrufen, was bis zu zwölf mal pro Rennen erlaubt ist. Darüber hinaus wurde auch die Benutzung des DRS Systems überarbeitet. War die Aktivierung des Klappflügels in der Vergangenheit erst bei einem Abstand zum Vordermann von einer Sekunde erlaubt, darf der Flügel ab dieser Saison im Abstand von drei Sekunden flach gestellt werden. Außerdem dürfen alle Fahrer bis auf den Führenden, in den letzten fünf Runden des Rennens das DRS System nutzen, unabhängig vom Abstand zum voraus fahrenden Auto.

Gleiche Reifen wie in 2018

Hankook stellt den DTM Teams 2019 exakt die gleichen Reifen zur Verfügung wie im letzten Jahr. Und das kann sich entscheidend auf den Rennausgang auswirken. Durch die um 100 PS gestiegene Motorleistung, werden die Pneus auch stärker beansprucht.

Mike Rockenfeller erwarten eine spannende DTM Saison
Mike Rockenfeller erwarten eine spannende DTM Saison
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Audi Pilot Rene Rast: „Durch die höhere Leistung neigen die Reifen natürlich noch mehr zum Durchdrehen. Die Leistung setzt durch den Turbomotor brachialer ein, was die Sache noch diffizieler gestaltet. Die Karkasse und die Mischungen sind ja gleich geblieben, dadurch werden die Reifen mehr leiden und an der Hinterachse schneller einbrechen“.

BMW-Pilot Timo Glock ist ebenso überzeugt das die Reifen einen entscheidenden Anteil am Erfolg oder Misserfolg haben werden. „Es wird entscheidend sein, wer über die Renndistanz am besten mit den Reifen umgeht und am Leben erhält.“

Die 2019 DTM Starts versprechen viel Action

Eine weitere technische Änderung an den Class-One Fahrzeugen könnte für spektakuläre Szenen sorgen. Der Start ist immer eine heikle Angelegenheit. Bisher konnten die DTM-Piloten bis zur Saison 2018 eine Art elektronische Feststellbremse am Start nutzen die per Knopfdruck gelöst wurde. So konnten sich die Herren auf den optimalen Druckpunkt der Kupplung und die Motordrehzahl konzentrieren um einen perfekten Start hinzulegen. Nun muss das Fahrzeug manuell mit der Fußbremse gehalten werden um keinen Frühstart zu produzieren. Der Start wird auf jeden Fall anspruchsvoller als in der Vergangenheit.

Timo Glock
Timo Glock
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Abt Sportdirektor Thomas Biermaier ist überzeugt das es problematischer wird und im schlimmsten Fall zu Startunfällen kommen könnte, wenn ein Fahrer sein Auto abwürgt. „Jetzt muss alles mit den Füßen gemacht werden. Das wird für die Fahrer schwieriger. Wir werden in Zukunft sehen das jemand nicht wegkommt oder einen Frühstart hinlegt. Die 100 zusätzlichen Turbo-PS machen es auch nicht leichter eine optimale Traktion zu finden um die Kraft auf die Straße zu bekommen.“

Mike Rockenfeller: „Wir haben so wenig Hilfen wie möglich in unseren Autos, haben auch keine Traktionskontrolle. Wir sind auf uns angewiesen, auf das was wir im Auto spüren. Es wird interessant.“

Durch die Änderungen steht der Fahrer wieder mehr im Mittelpunkt und wird wichtiger. Das war auch der Wunsch von DTM-Chef Gerhard Berger. Die Piloten haben nun wieder viel mehr Einfluss auf das Renngeschehen.

Horst Bernhardt