Unfall von Markenkollege Müller kostet Rast eine Top-Platzierung
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DTM Crash Video Zandvoort: Rene Rast "Im Moment ist der Wurm drin"

(Speed-Magazin.de) Nico Müller spielt Schicksal für René Rast. Ausgerechnet der Markenkollege vereitelte beim Rennen am Samstag im Circuit Zandvoort den Plan des DTM-Champion. Von Position neun aus ging der Audi-Pilot ins Rennen. Die gesamte Konkurrenz stoppte früh. Rast war auf eine späte Boxenstopp-Strategie aus. Kontinuierlich baute der Mindener seinen Vorsprung aus. Rund 24 Sekunden betrug der Abstand zum virtuellen Spitzenreiter Gary Paffett. Die Mechaniker in der Audi-Box bereiteten den Stopp bereits vor. Dann krachte Nico Müller in Runde 20 plötzlich ausgangs der Gerlachbocht mit seinem Boliden in einen Reifenstapel. Es gab eine Safety-Car-Phase.

„Ich habe eine halbe Runde vorher gemerkt, dass ich vorne links Luftdruck verliere. Dann habe ich auf Start-Ziel gesehen, jetzt wird es doch etwas wenig. Ich wollte dann in der nächsten Runde in die Box. Vor Turn zwei ist der Reifen aber kollabiert. Es war gar keine Luft mehr drin und ich war schnell in der Mauer“, schilderte der Schweizer seinen unglücklichen Ausfall. Von Platz acht in der Startaufstellung hatte er sich zu diesem Zeitpunkt bereits bis auf Platz vier vorgekämpft. „Ich wollte unbedingt weiterfahren. Das wären fette Punkte gewesen. Die waren uns eigentlich sicher. Die Frustration ist groß. Es gibt aber keinen Grund, das morgen nicht zu wiederholen“, machte sich Müller selber Mut.

Leidtragender war Rast. Er konnte nicht mehr rechtzeitig die Box zum Reifenwechsel ansteuern. Das Feld rückte wieder zusammen. Der ganze Vorsprung war vom Winde verweht. „Bei dem Unfall von Nico war ich noch weit von der Safety-Car-Linie entfernt, da war ich in der Schikane in Turn zwölf. Als die Boards rauskamen für das Safety-Car wusste ich genau, dass ich eigentlich auch hätte stehen bleiben können. Das Rennen war zu dem Zeitpunkt gelaufen“, sagte der Audi-Pilot zu seinem ersten Gedanken. Dennoch haderte er später nicht. „So kann es gehen, wenn man eine risikoreiche Strategie fährt. Wenn ein Safety-Car rauskommt, kann das passieren. Dessen waren wir uns bewusst. Deshalb gibt es ja Fahrer, die in der ersten Runde stoppen, um dem vorzubeugen.“

Der Plan von Berufsoptimist Rast wäre definitiv aufgegangen. Bis Müllers Missgeschick ihn durchkreuzte. „Ich wäre definitiv in die Top fünf gefahren. Hätte, hätte Fahrradkette. Das zählt einfach nicht. Im Moment ist der Wurm drin. Irgendwann reißt das auch wieder ab. Wir hatten dieses Jahr viele gute Rennen, in denen wir Punkte hätten machen können. Im Moment soll es einfach nicht sein. Die Pace macht mich dennoch optimistisch, wenn ich jetzt da rumgeeiert wäre…“

DTM / AH