BMW-Pilot ist zuversichtlich, den Bann am Norisring zu brechen
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DTM am Norisring: Wittmann will ersten Heimsieg

(Speed-Magazin.de) Im sechsten Jahr soll es beim neunten Anlauf endlich klappen. Marco Wittmann will am Norisring seinen Heimvorteil nutzen. Der in Fürth geborene BMW-Pilot will nach den Plätzen vier und fünf im vergangenen Jahr in Nürnberg nun den Sprung aufs Siegertreppchen schaffen. 2017 hatte Wittmann den dritten Platz denkbar knapp verpasst: Die Entscheidung fiel im zweiten Lauf am Sonntag erst auf den letzten Metern. Edoardo Mortara (Mercedes-AMG) setzte sich in einem dramatischen Fotofinish mit einem Vorsprung von nur zwei Tausendstelsekunden gegen Mattias Ekström (Audi) durch. Dieser rettete sich seinerseits hauchdünne 25 Tausendstel vor dem Lokalmatador ins Ziel.

„Ich habe zwar dadurch am Ende zwei Positionen verloren, aber für den Fan war es genial. Das Rennen hatte sehr viel Action. Das war mit das beste Fotofinish, das wir in der DTM je hatten. Wenn es diesmal zu meinen Gunsten ausgeht, dann können wir das gerne wiederholen“, sagt Wittmann, der zuversichtlich auf die Renntage am Dutzendteich blickt: „Wenn ich mir die Statistik anschaue, müsste es dieses Jahr klappen. Die Ergebnisse sind Jahr für Jahr besser geworden. Ich will den Bann endlich mal brechen. Ich habe mich in der Vergangenheit auch am Lausitzring schwergetan, da war ich dieses Jahr stark. Es wäre schön, wenn es beim Heimspiel klappt. Ein Podium wird mein Ziel sein.“

Viel verändern will Wittmann nicht. Der zweimalige DTM-Champion glaubt dennoch, dass die Stern-Fahrer aus Stuttgart das beste Blatt in der Hand haben. „Die Vorbereitung ist dieselbe wie bei jedem anderen Rennen auch. Da der Norisring keine permanente Rennstrecke ist, musst du beim Setup einen anderen Weg gehen. In Nürnberg brauchst du extremen Top-Speed, eine starke Bremse und ein Auto, dass die Bodenwellen gut schlucken kann. Da sehe ich den Mercedes aktuell im Vorteil, was den Top-Speed angeht. Die Aerodynamik wird kein ausschlaggebender Punkt sein.“

REKORDSIEGER GREEN HOFFT AUF ERSTEN ERFOLG IN EINEM AUDI

Ähnlich verteilt sieht Jamie Green die Kräfteverhältnisse auf dem einzigen Stadtkurs im Rennkalender der DTM. Nicht nur aufgrund der bisherigen Saison-Ergebnisse. Ich denke, dass Mercedes auf der Geraden und im Top-Speed sehr stark sein wird. Das ist natürlich ein wichtiger Punkt auf diesem Kurs. Für uns wird es nicht einfach. Es ist eine komplett andere Strecke, auch in technischer Hinsicht. Das Setup des Autos ist ganz anders, als auf einem permanenten Kurs. Die Mauern sind sehr nah, das ist immer eine Herausforderung auf dieser speziellen Strecke“, so der Brite, der mit nur zehn Punkten Drittletzter der Fahrerwertung ist. Ungewohnt für den 36-Jährigen, der in den vergangenen drei Jahren in der DTM-Gesamtwertung die Ränge zwei, drei und drei belegte. Und der auch auf dem Norisring weiß, wo die Ideallinie zu finden ist. Nach seinen vier Siegen in den Jahren 2008, 2009, 2010 und 2012 sowie drei weiteren zweiten Plätzen wurde ihm der Beiname „Mr. Norisring“ verliehen. Allerdings saß Green bei seinen Siegen jeweils in einem Mercedes-AMG. Ein Erfolg als Audi-Pilot fehlt ihm noch in Mittelfranken. „Ich habe dort viele Erfolge gefeiert, aber noch keinen Sieg mit Audi geholt. Das ist natürlich mein Ziel.“

GARY PAFFETT SIEHT KEINEN DER DREI HERSTELLER IN EINEM VORTEIL

Die Spitzenposition der Fahrerwertung hat indes Gary Paffett im Sinn. Der Brite ist als Zweiter nur elf Punkte hinter BMW-Pilot Timo Glock (90 Punkte) platziert. Der 37-Jährige gewann auch bereits zwei Mal im „fränkischen Monaco“. Allerdings liegen diese Erfolge schon lange zurück. 2004 und 2005 war er vorne. 2012 reichte es trotz Pole-Position nur zu Platz vier. 2015 sprang zumindest ein dritter Rang in der Nürnberger City heraus. „Zu der Zeit, als Jamie und ich am Norisring gewonnen haben, hatten wir das beste Auto. Ich denke, dass dieses Mal keiner der Hersteller Vorteile haben wird. Die Regeländerungen haben die Autos viel gleichmäßiger gemacht. Alle sind eng beieinander. Wir müssen sehen, das alles bei hundert Prozent ist. Am Norisring geht es um Tausendstelsekunden. Selbst wenn du im Qualifying vorne liegst, kann immer noch viel passieren, Safety-Car usw. Das wird sicher kein einfaches und reibungsloses Wochenende. Aber, ich freue mich auf die Herausforderung“, sagt Paffett.

DTM / DW