"Fliegende Finnen" nach Aufholjagd und hartem Kampf auf Platz 12
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Blancpain GT Series Spring Cup: Zolder ist für ROWE RACING beim Debüt keine Reise wert

(Speed-Magazin.de) ROWE RACING ist bei seiner Renn-Premiere am Pfingstsonntag auf dem in die Jahre gekommenen belgischen Traditionskurs in Zolder leer ausgegangen. Eine Woche nach dem grandiosen zweiten Platz beim 45. ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring verpassten die Mannschaft auf St. Ingbert und Markus Palttala trotz einer Aufholjagd im Rennen des Blancpain GT Series Sprint Cup auf der früheren Formel-1-Strecke als Zwölfte knapp die Punkteränge.

Der im belgischen Eupen lebende Finne Palttala war bei seinem „Heimspiel“ im BMW M6 GT3 mit der #98 mit seinem Landsmann Jesse Krohn unterwegs und machte von Startposition 25 – im Qualifying-Rennen waren sie von einem Konkurrenten „abgeschossen“ und so um eine bessere Platzierung gebracht worden – schon in der ersten Runde vier Positionen gut. Bis zur Übergabe des Autos in der 18. Runde hatte er sich bis auf Rang 14 vorgearbeitet. Nach dem Fahrerwechsel verteidigte Krohn erfolgreich seine Position gegen einen intensiv attackierenden Konkurrenten und gewann in der Schlussphase noch zwei Plätze durch eine Kollision zweier vor ihm fahrender Teilnehmer. In der Gesamtwertung des Sprint Cup fielen die beiden Finnen vom dritten auf den 13. Platz zurück.


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Viel Pech hatten die beiden BMW Werksfahrer António Félix da Costa aus Portugal und Philipp Eng aus Österreich im Schwesterautos mit der #99. Nachdem dem Duo im Qualifying nach einer umstrittenen Entscheidung wegen angeblichen Verlassens der Strecke alle Rundenzeiten gestrichen worden waren, hatten sie sich im Qualifying-Rennen dennoch Startplatz 14 erkämpft. Im Rennen machte der ehemalige DTM-Pilot Félix da Costa gleich in der ersten Runde sechs Plätze gut, wurde dann aber in der vierten Runde auf Platz acht liegend von einem von hinten angreifenden Fahrzeug umgedreht. Der Portugiese musste fast das komplette Feld vorbeilassen, bis er sich auf Rang 30 wieder einreihen konnte, der Konkurrent kam ohne Strafe davon und wurde am Ende sogar Vierter. Bis zum Boxenstopp hatte Félix da Costa zwar wieder fünf Positionen gewonnen, ein Folgeschaden am Auto, dessen Reparatur zu viel Zeit gekostet hätte, zwang das Team aber zur Aufgabe. Eng, der schon beim vorherigen Sprintrennen im britischen Brands Hatch direkt nach seiner Übernahme noch in der Boxengasse aus dem Rennen gerempelt worden war, kam so diesmal gar nicht zum Einsatz.

Nach der physisch und emotional intensiven Nürburgring-Woche und jetzt dem Tiefschlag in Zolder kann sich die Mannschaft von ROWE RACING auf zwei rennfreie Wochenenden freuen und ein bisschen durchschnaufen. Der nächste Einsatz ist erst am 24. Juni im südfranzösischen Le Castellet.

Hans-Peter Naundorf, Teamchef ROWE RACING: „Zolder war für uns absolut keine Reise wert. Auf so einer Strecke mit einer veralteten Infrastruktur, die der Rennleitung keine ordentliche Überwachung des Renngeschehens ermöglicht, sollte eine so professionelle Serie wie die Blancpain GT Series eigentlich gar nicht antreten. Dazu bietet der Kurs kaum Überholmöglichkeiten, dafür viele Mauern und Leitplanken, an denen man sich die teuren GT3-Fahrzeuge nachhaltig demolieren kann. Daher bin ich froh, dass unsere Autos dieses Wochenende weitgehend unbeschadet überstanden haben. Ich hoffe, dass es bezüglich dieser Strecke jetzt konstruktive Gespräche gibt und man sich für das nächste Jahr etwas anderes überlegt. Dass vielen Autos wie unserer #99 Rundenzeiten aufgrund von Sachrichter-Einschätzungen mit bloßem Auge anstatt mittels einer elektronischen Überwachung oder Videobildern gestrichen werden, ist nicht akzeptabel. Man konnte uns nicht einmal sagen, in welcher Kurve wir die Streckenbegrenzungen überschritten haben sollen. Und dass im Rennen keine Strafe ausgesprochen wird, wenn ein Auto – auch wenn es unabsichtlich passiert – von hinten umgedreht wird, weil der Rennleitung nicht genügend Informationen vorliegen, kann ich nicht nachvollziehen. Es tut mir leid für unsere Fahrer und unser Team, die nichts falsch gemacht haben. Die sportliche Performance war da, die #99 hätte es heute trotz allem in die Top-5 schaffen können. Vielen Dank an alle im Team, die in den letzten Wochen immer Vollgas gegeben und die Autos perfekt vorbereitet haben. Sie haben sich jetzt die Verschnaufpause redlich verdient.“

TERMINE BLANCPAIN GT SERIES

23. bis 24. Juni:
Paul Ricard/Frankreich (Endurance Cup)
27. bis 30. Juli:
24 Stunden von Spa/Belgien (Endurance Cup)
25. bis 27. August:
Budapest/Ungarn (Sprint Cup)
15. bis 17. September:
Nürburgring/Deutschland (Sprint Cup)
30. September bis 1. Oktober:
Barcelona/Spanien (Endurance Cup)

Rowe Racing / RB