Durch die Folgen eines Startunfalls erreichte der Mercedes-AMG GT3 nicht das Ziel
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Blancpain Endurance Cup: Keine Chance auf Punkte für Fabian Schiller in Monza

(Speed-Magazin.de) Seine Teilnahme am zweiten Lauf der Blancpain GT Serie in Monza hatte sich Fabian Schiller mit Sicherheit anders vorgestellt. Bereits in den Trainingssitzungen zu dem Endurance-Rennen auf dem 5,793 km langen Rennstrecke nördlich von Mailand taten sich der Troisdorfer sowie seine beiden Teampartner Dominik Baumann (Österreich) und Edward Sandström (Schweden) schwer, die Rundenzeiten der Konkurrenz mitzugehen. Im Rennen am Sonntag wurde der Mercedes-AMG GT3 mit der Nummer 85 dann bereits nach wenigen Sekunden unverschuldet in einen Startunfall verwickelt. Das Team HTP Motorsport musste den Sportwagen schließlich vorzeitig aus dem Rennen nehmen, bevor Schiller überhaupt die Chance hatte, ins Geschehen einzugreifen.

Bereits im freien Training am Samstag Morgen musste das internationale Trio erkennen, dass es aufgrund der extrem hohen Leistungsdichte alles andere als einfach werden würde, auf dem Hochgeschwindigkeitskurs im Königlichen Park von Monza eine Topplatzierung zu erreichen. In der schnellsten Runde blieb die Stoppuhr bei 1:48,789 Minuten stehen, was einen Rückstand von etwa neun Zehntelsekunden auf den Spitzenreiter bedeutete, jedoch nur für Rang 24 im Feld der 52 Fahrzeuge reichte. Nachdem die HTP-Mannschaft noch einige Veränderungen am Mercedes vorgenommen hatte, lief es im ersten Qualifying etwas besser und der Stuttgarter Sportwagen wurde an der 14. Position notiert. Die Konkurrenz legte jedoch nach, sodass es in der Kombination aus allen drei Zeittrainings am Ende nur zu Startplatz 27 reichte.


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Das Rennen über drei Stunden am Sonntag Nachmittag begann gleich mit einer Schrecksekunde, denn in der Spitzengruppe berührte ein Bentley Continental aus der zweiten Startreihe den neben ihm fahrenden Lamborghini Huracan, woraufhin dieser quer durch das Feld schoss und eine Massenkollision auslöste, welche mehr als ein Dutzend Fahrzeuge aus dem Wettbewerb riss. Während das zweite Auto des HTP-Teams mit viel Glück über die Wiese ausweichen konnte und anschließend nach einer furiosen Aufholjagd als Dritter sogar den Sprung auf das Podium schaffte, wurde der Mercedes mit der Startnummer 85 vorne rechts getroffen.

Für Startfahrer Dominik Baumann sah es zunächst so aus, als könnte er das Rennen fortsetzen, doch bereits beim ersten Routinestopp mit Fahrerwechsel zeichnete sich ab, dass die Beschädigungen an Karosserie und Fahrwerk schwerwiegender sein könnten als erhofft. Edward Sandström ging dann zwar zu seinem Stint auf die Strecke, musste den 550 PS starken Boliden aber gegen Rennhalbzeit mit defekter Radaufhängung an der Box abstellen. Besonders bitter war dies für Fabian Schiller, denn der 19-jährige Rheinländer hatte so keine Chance mehr, den GT3-Sportwagen zu übernehmen und vielleicht ähnlich weit nach vorne zu fahren wie das Schwesterfahrzeug.


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Norbert Brückner zollte seiner Mannschaft dennoch ein großes Lob. „Alle miteinander haben aus einer kniffligen Situation das Beste gemacht und sich im Rennen gesteigert“, sagte der Teamchef aus Altendiez bei Limburg. „Die Fahrer haben sich so gut als möglich aus allen Problemen herausgehalten und durch die Bank einen tollen Job gemacht.“ Auch Schiller konnte der Situation am Ende noch etwas Positives abgewinnen. „Es war im Qualifying schon eine krasse Geschichte, wenn man mit einem Rückstand von nur acht Zehntel bis an die 27. Position zurückgereicht wird“, so der gebürtige Bonner. „Aber im Rennen haben wir deutlich besser ausgesehen, was unsere Teamkollegen mit der Nummer 84 ja auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben. Das Wochenende in Monza werde ich jetzt einfach ganz schnell abhaken. Wir haben ein phantastisches Auto, mit dem wir ganz vorne mitfahren können und das bleibt auch weiterhin unser Ziel!“

Die nächsten beiden Veranstaltungen der Blancpain GT Serie führen die Teams und Fahrer nach Großbritannien. Zunächst wird auf dem nur 3,703 km langen Kurs von Brands Hatch in der englischen Grafschaft Kent am 6. und 7. Mai das zweite von fünf Sprintrennen über 60 Minuten ausgetragen, bevor es nur eine Woche später knapp 200 Kilometer weiter nach Silverstone geht. Der traditionsreiche Grand Prix Kurs nordwestlich von London wird dann Austragungsort des nächsten Endurance-Rennens sein.

F. Wagner / Schiller Motorsport